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Promi-Talk zum Zehnjährigen

Stiftung Rieselfelder Windel »ein erfolgreicher Pakt«

Senne (oh). »Ich habe die Vision, dass dieses Gebiet unter Naturschutz gestellt wird.« Diesen Wunsch äußerte Dietmar Stratenwerth, Vorsitzender der Stiftung für die Natur Ravensberg gestern beim Fest zum zehnjährigen Bestehen der Stiftung Rieselfelder Windel.

Auch die anderen Teilnehmer des »Promi-Talks« zum Auftakt der Festveranstaltung - NRW-Landwirtschaftsminister Eckehard Uhlenberg, Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl, Bürgermeister Horst Grube und Unternehmer Dr. Sebastian Meyer-Stork vom Stiftungsbeirat - hatten Wünsche für den Fortbestand des derzeit 65 Hektar großen Naturreservates in Senne.
Geld, das zur Fortführung der Naturschutz- und naturpädagogischen Arbeit dringend gebraucht wird, hatte allerdings niemand aus Stadt, Land und Regierungsbezirk mitgebracht. Selbstverständlich erkenne man die Bedeutung dieses außerschulischen Angebotes, betonte die Regierungspräsidentin. Natürlich unterstütze man die Schulen bei ihren Bestrebungen, solche Projekte in den Unterricht einzubeziehen. Weil aber Schulen mit dem Euro rechnen müssten und Eltern leider den erforderlichen Obolus dafür nicht aufbringen, seien Fördervereine gefragt.
»Nur mit privatem Engagement sind solche Refugien wie dieses hier herzustellen«, meinte die Regierungspräsidentin. Denn: Seien Resourcen knapp, werde über das Ehrenamt vieles erreicht.
Landwirtschaftminister Eckehard Uhlenberg erinnerte daran, dass die NRW-Stiftung, deren Vorsitzender er ebenfalls ist, als Anschubfinanzierung 650000 Euro für die Rieselfelder Windel und den Kauf des Infozentrum-Gebäudes zur Verfügung gestellt habe. Die Politik sei nicht in der Lage, mehr Mittel aus Staatsgeldern locker zu machen.
»Große Einbrüche wird es aber nicht geben«, versicherte der Landwirschaftsminister in Bezug auf Fördergelder. »Wichtig ist, dass im kommenden Jahr die sechs Millionen Euro für die insgesamt 41 Biologischen Stationen in Nordrhein-Westfalen erhalten bleiben«. Zudem lobte Uhlenberg den im Naturreservat Rieselfelder Windel sichtbar erfolgreichen Pakt zwischen Wirtschaft und Naturschutz. »Wir sind eine Bürgergemeinschaft - und da sind die Bürger auch in solchen Dingen gefordert.«
Aussagen, die nicht nur Dietmar Stratenwerth zu denken gaben. »Dem ehrenamtlichen Naturschutz steckt die Angst in den Knochen«, meinte er. Das Naturschutzvorranggebiet Rieselfelder, in dem mehr als 10 000 Kinder und 7 500 Erwachsene bei Projekten nachhaltig für die Natur sensibilisiert wurden, müsse auf etwa 100 Hektar erweitert und die Infrastuktur intensiviert werden.
Zum Stiftungsjubiläum gibt's eine homepage, die unter www.rieselfelder-windel.de weitere Informationen bietet.

Artikel vom 28.08.2006