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Zwischen Arbeitstischen und Schraubstöcken: Das »Fagottkomplott« der Philharmoniker.

Jede Menge Musik und
kurzer Draht zu Petrus

5 000 Besucher erfreuten sich an Stadtwerke-Open-Air


Bielefeld (mm). Die Bielefelder sind wetterfest - und die Stadtwerke verfügen offenbar über einen ganz kurzen Draht zu Petrus. Trotz drohender Regenwolken besuchten 5 000 Menschen das musikalische Spektakel am Freitag und Samstag Abend, das das Unternehmen anlässlich seines 150-jährigen Bestehens auf dem Werksgelände an der Schildescher Straße in Szene setzte. Sie hatten Glück, es blieb beide Male trocken.
»Klangschicht« war die musikalische Begegnung von Jazz und Klassik betitelt, mit der die Bielefelder Philharmoniker sowie Ensembles der Musik- und Kunstschule zwei anregende und - ob der Spielorte - spannende Abende bescherten. Ausgestattet mit Windjacke und Regenschirm machten sich die Besucher auf die musikalische Wanderung. In der Stadtwerke-Werkschau erklangen Klarinetten, Querflöten und Gitarren, Streicher und ein Percussion-Ensemble der Philharmoniker hatten ihre Notenpulte neben den Turbinen im Kraftwerk aufgebaut, in der Ausbildungswerkstatt überzeugten acht Harfenisten das begeisterte Publikum.
Höhepunkt - und bis zum letzten Moment wegen der Wetterlage gefährdet - war das Open-Air-Konzert der Philharmoniker unter ihrem Dirigenten Kevin John Edusei auf dem in farbiges Licht getauchten Firmengelände. Während in den Darbietungen der Musikensembles Mozart und Bach die Programme dominierten, spielten die Philharmoniker die »Rhapsody in Blue« und »Ein Amerikaner in Paris« von George Gershwin und eine Komposition des Bielefelders Bernd Wilden, der mit seinem Werk »Ein Salzburger in New York« eine Brücke zwischen »Wolferl« und dem modernen Klassiker Gershwin schlug.
»Es war eine Zitterpartie, aber wir sind sehr froh, dass die musikalische Jubiläumsveranstaltung einen solchen Anklang gefunden hat«, bilanzierte Stadtwerkesprecherin Birgit Jahnke. Etliche Besucher seien an beiden Abenden gekommen, was für die Qualität des Programms gesprochen habe. Nicht nur Musikfreunde nutzten das Angebot. Birgit Jahnke: »Wir mussten die Teams verstärken, die die Technik des Kraftwerks erläuterten. Auch die Technik war heiß begehrt.«

Artikel vom 28.08.2006