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Emsig und fleißig in vorderer Reihe

Marcel Ndjengs Erstligaeinstand: »Ich habe noch nichts Vergleichbares erlebt«

Von Hans Peter Tipp
Mönchengladbach (WB). Er kam nach mehr als einer Stunde und konnte auch nichts mehr ausrichten. Vergeblich stemmte sich Neuzugang Marcel Ndjeng auf ungewohntem Posten bei seinem Erstliga-Debüt gegen die Bielefelder Niederlage.
Gut behauptet: Marcel Ndjeng gegen Eugen Polanski.Foto: Stefan Hörttrich

Die Erinnerung an sein erstes Spiel in der höchsten deutschen Spielkasse wird der 25 Jahre alte Rheinländer im Trikot des DSC Arminia dennoch in Ehren halten: »Es war schon ein schönes Gefühl und nicht zu vergleichen mit dem, was ich bislang erlebt habe«, sagte der Ex-Paderborner nach seinem knapp halbstündigen Einsatz im Borussia-Park. Und dabei durfte er mit den Domstädtern im vergangenen Jahr bereits im Münchener WM-Stadion auflaufen: Aber das war zweite Liga.
Dass in der ersten ein ganz anderer Wind weht, erkannte der bislang stets im offensiven Mittelfeld eingesetzte Ndjeng bereits in der Kürze seiner Einsatzzeit: »Hier geht es schneller und aggressiver zur Sache«, urteilte er nach der Partie.
Am Samstag schickte Thomas von Heesen ihn nach 64 Minuten für den bis dahin einsam und erfolglos im Sturm rackernden Christian Eigler auf das Feld. Damit gab der Trainer dem Novizen den Vorzug vor dem wesentlich erfahreneren Artur Wichniarek. Diese Personalie war durchaus überraschend, zumal von Heesen Ndjeng eigentlich für eine Idealbesetzung im defensiven Mittelfeld hält: »Wenn er ein Großer werden will, wird er ein Sechser.«
Eine Einwechslung des Ex-Paderborners wäre in Mönchengladbach auch auf dieser Position durchaus möglich gewesen: Doch als Thorben Marx gehen musste, kam erst einmal Radim Kucera. Dafür seien wohl die größere Sicherheit und das bessere Kopfballspiel des Tschechen die Gründe gewesen, mutmaßte Ndjeng nicht zu Unrecht.
Sein Einsatz in vorderster Reihe führte jedoch zu keiner nennenswerten Verbesserung der harmlosen Angriffssituation, obwohl Ioannis Masmanidis ebenfalls nach vorn beordert wurde. »Es war schwierig, mit nur einem Wechsel mehr Druck zu machen«, meinte Ndjeng. Auf ihn traf somit das zu, was er anschließend dem gesamten Team attestierte: »Wir waren emsig, wir waren fleißig, aber uns fehlte die Durchschlagskraft.«
Gute Ansätze seien zwar da gewesen, dabei dürfe es aber nicht bleiben, nahm Ndjeng sich und seine Kollegen in die Pflicht: »Es muss ein Erfolgserlebnis her - für alle, insbesondere aber für die Offensivspieler.« Das aber sei keine Frage des Systems, sondern eine der Zeit, war sich Ndjeng sicher.

Artikel vom 28.08.2006