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Ottenhausen gewinnt Gold

Ort wird beim Wettbewerb »Unser Dorf hat Zukunft« ausgezeichnet

Von Stefanie Hennigs
Düsseldorf/Steinheim (WB). Großer Jubel in Ottenhausen: Das Dorf in Steinheim (Kreis Höxter) kann zum zweiten Mal versuchen, »Bundesgolddorf« zu werden.
Zum zweiten Mal können sich die Bockhorster über Bronze auf Landesebene freuen. Fotos: Stefanie Hennigs

Die Landeskommission des Wettbewerbs »Unser Dorf hat Zukunft« stellte das Dorf zum zweiten Mal nach 1993 nicht nur auf die »Gold-Stufe« im Landeswettbewerb, sondern schickt es mit fünf weiteren dörflichen Kleinoden in die höchste Wettbewerbsebene, den Bundeswettbewerb.
Eine Handvoll Ottenhausener hatte sich am Samstag den Nervenkitzel nicht entgehen lassen, live bei der Bekanntgabe der Gewinner in Düsseldorf dabei zu sein. Landes-Umweltminister Eckhard Uhlenberg, der die Schirmherrschaft für den 22. Landeswettbewerb übernommen hatte, stellte die Platzierungen bei den Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag des Landes NRW vor.
»Das ist Wahnsinn«, freute sich eine der mitgereisten Ottenhausenerinnen nach der Bekanntgabe. »Wir sind natürlich sehr froh, dass es nach 13 Jahren zum zweiten Mal mit dem Gold geklappt hat«, meinte der Ottenhausener Stephan Lücking. »Das ist der Erfolg der gesamten Dorfgemeinschaft!« Nun wolle man wieder Bundesgolddorf werden. 1042 Dörfer aus NRW hatten sich beteiligt, 58 waren in die nächste Runde um Bronze, Silber und Gold eingezogen.
Ostwestfalen-Lippe wird beim Bundeswettbewerb von Ottenhausen vertreten. Silber-Plaketten errangen aus der Region Bökendorf (Brakel/Kreis Höxter), Upsprunge (Stadt Salzkotten/Kreis Paderborn), Hävern (Petershagen/Kreis Minden-Lübbecke), Oeynhausen (Nieheim/Kreis Höxter) und Berlebeck (Detmold/Kreis Lippe). Über Bronze-Platzierungen freuen sich Bockhorst (Versmold/Kreis Gütersloh), Borgentreich (Kreis Höxter), Lüdenhausen (Kalletal/Kreis Lippe) und Brakelsiek (Schieder-Schwalenberg/Kreis Lippe).
Sonderpreise verteilte die Kommission unter anderem an Hävern, wo Naturschutz-Beschränkungen für ein wirtschaftliches Konzept und die Entwicklung eines sanften Tourismus genutzt wurden, an Oeynhausen für den Erhalt von Kalkmagerrasen, Obstwiesen und Flechthecken sowie an Brakelsiek für das Bemühen um den Erhalt der denkmalswerten Bausubstanz. Feierlich übergeben werden die Preise am 11. November in Oberveischede (Kreis Olpe).
Er habe immer das Gefühl, dass der ländliche Raum zu Unrecht hinten an gestellt werde, gab Uhlenberg den Dorfwettbewerb-Teilnehmern mit auf den Weg: »Darum ist der Wettbewerb die richtige Gelegenheit, auf unsere Dörfer mit ihren Aktivitäten und Vereinen hinzuweisen.« Letztendlich hätten alle gewonnen, die mitgemacht haben. »Denn der Wettbewerb trägt dazu bei, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl im Dorf gewinnt.« Der Dorfwettbewerb sei von einem »Blumenpflanzwettbewerb« weit entfernt, unterstrich der Vorsitzende der Landwirtschaftskammer, Johannes Frizen. Es gehe um die Zukunft der Dörfer. »Dazu zählt das Schaffen von Arbeitsplätzen und die Einbindung Neuzugezogener.«

Artikel vom 28.08.2006