1500 Besucher beim Fest an der alten Wassermühle in Heepen
Heepen (se). Funken fliegen, als der schwere Hammer auf die hell orange leuchtende Spitze am Ende des Metallstabs schlägt. Konzentriert führt Schmied Klaus Adriaans jeden Schlag auf die glühende Stelle aus, die sich von einem Klotz Eisen immer mehr zu einem schön gestalteten Stück Metall formt. So gebannt wie beim Schmied, gleiten auch die Blicke der ringsherum stehenden Zuschauer mit jedem Hammerschlag auf das heiße Eisen hinunter. Bei der zweiten Auflage der Ausstellung »Lebensart« an der Alten Heeper Wassermühle bekam das Publikum am Samstag und Sonntag nicht nur fertige Produkte, sondern wie im Fall des Eisenschmieds, auch deren Entstehungsprozess vor Augen geführt. »Wir wollen den Besuchern tolle handwerkliche Stücke anbieten und genauso Handwerker zusammen bringen, die außergewöhnliche Dinge tun und herstellen«, erklärt Veranstalter Peter Timpe die Intention der Ausstellung. Timpe stellt in seiner Hillegosser Werkstatt »Möbel Bahnhof« selber außergewöhnliche Wohnaccessoires her, und kam so auf die Idee, »daraus eine größere Veranstaltung mit vielen verschiedenen Handwerkern und Künstlern zu machen«. Der Pächter der Heeper Mühle, die bereits seit einem Jahr von Grund auf restauriert wird, findet die historischen Räumlichkeiten dafür geradezu prädestiniert: »In einem Jahr hat sich an der Mühle einiges getan - was ich meinen vielen Mitarbeitern zu verdanken habe. Das gemütliche Ambiente dieses Ortes bietet sich für solche künstlerischen Events also geradezu an.« Tonarbeiten, Holzdesign, Glaskunst und vieles mehr konnten die knapp 1500 Besucher am Wochenende vor, in und hinter der Mühle bei 24 Ausstellern begutachten und kaufen. »Wäre das Wetter besser gewesen, hätten wir mit Sicherheit noch einige Hundert mehr begrüßen können«, ärgerte sich Timpe, »doch die Leute schienen auch trotz des schlechten Wetters von den vielen künstlerischen Werken begeistert gewesen zu sein.« Das macht dem Veranstalter Mut, »Lebensart« auch ein drittes Mal zu organisieren: »Dann hoffentlich in einer vollständig restaurierten Wassermühle und mit mehr Sonnenschein.«
Drucken