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An der Zapfsäule um die Hälfte günstiger

2. OWL Erdgasfahrer-Treff im Ravensberger Park

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Noch bewegt sich der Anteil der erdgasbetriebenen Fahrzeuge in Bielefeld im Promillebereich. 180 werden derzeit von den Stadtwerken gefördert. Doch steigende Kraftstoffpreise machen Erdgas immer attraktiver.

Entsprechend groß war am Sonntag der Andrang beim 2. OWL Erdgasfahrer-Treff im Ravensberger Park. Eingeladen hatten neben den Bielefelder Stadtwerken die Energieversorger aus Bad Salzuflen, Detmold, Gütersloh, Lemgo und Steinhagen.
»Wer auf Erdgas setzt, spart bei den Kraftstoffkosten die Hälfte«, sagt Christian Kracht, Marketingleiter der Stadtwerke Bielefeld. Die Umrüstung eines Fahrzeuges habe sich in der Regel nach 30 000 bis 40 000 Kilometern amortisiert. »Aber immer mehr Hersteller bieten Autos an, die ab Werk neben einem Benzin- auch über einen Erdgastank verfügen.«
Auch davon konnten sich die Besucher ein Bild machen. VW Touran oder Opel Zafira, beides bei Familien begehrte Fahrzeuge, gibt es inzwischen auch mit Erdgastank. Volvo oder Mercedes machen machen ebenfalls entsprechende Angebote. Die Neufahrzeuge sind in der Regel etwas teurer als vergleichbare Diesel-Pkw. Die höheren Investitionskosten lohnen sich auch deshalb, weil die Versorgungsunternehmen den Betrieb kräftig fördern. So bieten die Stadtwerke Bielefeld Kunden mit Erdgasfahrzeug ein Jahr lang kostenloses Tanken an den beiden Bielefelder Erdgas-Zapfsäulen an der Eckendorfer und der Paderborner Straße an. »Und es ist jetzt garantiert, dass die Steuern bei Erdgas bis 2018 nicht erhöht werden«, ergänzt Jürgen Fischer, Krachts Marketing-Kollege bei den Stadtwerken Bad Salzuflen.
Zurzeit werden 79 Cent für ein Kilogramm Erdgas berechnet, ein deutlicher Preisvorteil gegenüber Benzin oder Diesel. Das macht auch das Manko der fehlenden Reichweite wett. Die liegt derzeit zwischen 200 und 220 Kilometern je Füllung. Mit 700 Erdgastankstellen bundesweit sei das Tankstellennetz aber inzwischen so dicht, dass überall im Land problemlos nachgetankt werden könne, meint Kracht. Im Ausland sei es teilweise noch dichter. Über die Standorte gebe das Internet Auskunft. Ist doch einmal keine Erdgas-Tankstelle in Reichweite, kann problemlos auf Benzin umgestellt werden.
Angesichts dieser Vorteile kam mancher Familienvater ins Grübeln, ob sich auch für ihn der Umstieg lohne, während sich die Kinder beim 2. OWL Erdgasfahrer-Treff auf der Hüpfburg vergnügten oder ein Stück Pizza verputzten. Eine Alternative ist Erdgas längst auch im gewerblichen Verkehr. So setzt Mercedes auf reichlich Erdgas-Kundschaft unter den Taxifahrern.

Artikel vom 28.08.2006