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Betis Sevilla will Odonkor sofort

Der Dortmunder WM-Joker aus Bünde verhandelt schon in Spanien

Stuttgart (WB/dpa). Beim 3:1-Sieg von Borussia Dortmund in Stuttgart war David Odonkor nur zweite Wahl. In Spanien ist der WM-Teilnehmer aber ein sehr gefragter Mann.
Der Bundesligist bestätigte das Interesse des Fußball-Erstligisten Betis Sevilla an dem Nationalstürmer. »Sie haben uns eine finanzielle Größenordnung geboten, die für uns absolut akzeptabel ist«, sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc gestern. Odonkor reiste deshalb noch am Sonntag auf die Iberische Halbinsel. »Doch einen Vollzug können wir noch nicht melden. Es wird sich heute auch nichts mehr tun«, stellte Zorc fest.
Ein Wechsel des pfeilschnellen 22-jährigen Angreifers Odonkor, der bei der WM als »Joker« im deutschen Nationalteam starke Auftritte hatte, ist aber vor Ende der Transferfrist am 31. August sehr wahrscheinlich. Odonkor, der beim BVB noch einen Vertrag bis 2008 hat, ist bereits vor Tagen über die Offerte informiert worden. »Er hat uns gesagt, sich das Angebot anhören zu wollen«, berichtete Pressechef Josef Schneck, betonte aber: »Wir haben ihn in Sevilla nicht angeboten.« Odonkor-Berater Kon Schramm hat inzwischen schon mit Zorc den »Wechsel-Rahmen« agesteckt. Die Ablösesumme wird auf sechs bis sieben Millionen Euro taxiert.
Ausschlaggebend für einen Wechsel von Odonkor könnte sein, dass der ehemalige Bünder in den Planungen von Cheftrainer Bert van Marwijk keine feste Größe und neben den Neuzugängen Alexander Frei und Nelson Valdez in dessen 4-4-2-System keinen fest Stammplatz hat.
Ein Test, Odonkor gegen den FSV Mainz 05 im Mittelfeld einzusetzen, erwies sich auf Grund seiner Defizite in der Defensive als wenig sinnvoll. Am Samstag in Stuttgart kam er gar nicht zum Einsatz und sah einen glücklichen Erfolg seiner Mannschaft. Das gab auch Trainer van Marwijk später zu: »Wir hatten einige schwache Phasen. Die Hauptsache ist: Wir dürfen die Punkte mitnehmen.«
Der VfB Stuttgart leidet offensichtlich an einem chronischen Heimkomplex. »Die Art und Weise, wie die Mannschaft gespielt hat, hat nichts mit einem Heimkomplex zu tun«, wehrte sich VfB-Trainer Armin Veh, der jetzt wieder in der Kritik steht.
Fakt ist jedoch, dass die Stuttgarter zu Hause schwächeln. In der noch jungen Saison droht der Club nahtlos an seine verkorkste Vorsaison anzuknüpfen, als ihm in 17 Heimspielen nur 5 Siege gelangen. Von den Hausherren wurde aber auch Schiedsrichter Franz-Xaver Wack attackiert: »Zumindest das Handspiel von Dede kurz vor dem entscheidenden 1:3 war ein klarer Elfmeter«, bemängelte Veh dessen Regelauslegung.

Artikel vom 28.08.2006