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Endlich unter
einem Dach in
Senne vereint

Förderschule Hören und Kommunikation

Von Annemargret Ohlig
Text und Fotos)
Senne (WB). »Jungen Menschen so neue Chancen des Lernens zu eröffnen, das ist eine sinnvolle Investition in die Zukunft.« Rötger Belke-Grobe, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung, traf mit diesem Satz den Anlass für sein Grußwort punktgenau.

Denn Schüler, Lehrer und Eltern der Westfälischen Förderschule Hören und Kommunikation feierten am Samstag auf dem Gelände am Senner Westkampweg nicht nur ihr Schulfest, sondern weihten gleichzeitig einen 1,45 Millionen teuren Neubautrakt an ihrer Schule ein.
Dieser Erweiterungsbau war notwendig geworden, weil aus den ehemals zwei eigenständigen Einrichtungen - der Gehörlosenschule an der Bökenkampstraße in Bielefeld und der Schwerhörigenschule in Senne - schon vor drei Jahren eine gemeinsame geworden ist. Seit Beginn dieses Schuljahres gibt es nur noch einen Schulstandort - den am Westkampweg.
Fast 40 Schüler und elf Lehrer sind vor einer Woche aus Bielefelds Mitte »in den Süden« umgezogen. »Alle 180 Schüler, von der Eingangsklasse bis Klasse 10, sind jetzt hier zusammen«, sagte Schulleiterin Anne Bredenbals. Habe man sich bisher nur von Besuchen oder Unternehmungen gekannt, begegne man dem Wort »zusammen« heute an vielen Stellen und in verschiedenen Zusammenhängen.
Denn zum Auftakt des künftigen gemeinsamen Lernens und Lehrens unter einem Dach wurde eine Projektwoche lang zusammen gearbeitet, gebastelt, gekocht, gebaut, geforscht, fotografiert, gefilmt, geturnt, gespielt und geklettert. »Das Wichtigste an dieser Woche war für uns das gegenseitige Kennenlernen«, sagt Anne Bredenbals. Hinzu kamen aber auch ganz handfeste Ergebnisse, die die Kinder und Jugendlichen im Anschluss an die Einweihungsfeier ihren Besuchern mit großem Stolz beim Schulfest präsentierten.
Außer der »bestens angelegten Summe für den Erweiterungsbau«, wie der stellvertretende Vorsitzende des »Westfalenparlamentes« Belke-Grobe feststellte, wurden vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe weitere 55000 Euro für die Ersteinrichtung der neu geschaffenen Räume aufgewendet.
Außerdem sind 30000 Euro für die Neugestaltung und die Erweiterung der Außenanlagen eingesetzt worden. Dazu gehören unter anderem auch ein Basketball-Spielfeld sowie ein außen liegendes Klassenzimmer, das wie ein kleines Kolosseum aufgebaut ist. In der Schule selbst wurden einige Räume eigens für schwerst- und mehrfachbehinderte Schüler hergerichtet, so dass auch ihnen eine möglichst optimale Förderung zuteil werden kann. Schulleiterin Bredenbals: »Wir sind froh, dass wir uns durch den Anbau wie eine Schule fühlen können.«

Artikel vom 28.08.2006