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Kindergärten vorerst gerettet

Einzelne Gruppen werden aufgelöst - Angebote für jüngsten Nachwuchs

Von Ulrich Hohenhoff
Brackwede/Senne/ Sennestadt (WB). »Wir schließen keinen ganzen Kindergarten und bauen auch kein Personal ab.« Mit dieser Feststellung trat Pfarrer Berthold Schneider, Vorsitzender des Verbandes der evangelischen Kirchengemeinden in Brackwede, Befürchtungen entgegen, in Brackwede und anderswo würden Einrichtungen geschlossen.

Fest steht allerdings, dass es in Brackwede (Kiga Arche Noah), in Quelle (Kiga Johannes), Senne (Kiga Luther) und Sennestadt (Kiga Jadeweg) zur Streichung von Kindergartengruppen kommen wird, und zwar zum 1. August 2007. Dennoch beteuerte der Pfarrer, »dass alle Eltern, die ihre Kinder in einer konfessionellen Einrichtung unterbringen möchten, auch einen Platz bekommen. Das muss allerdings nicht immer in unmittelbarer Nachbarschaft sein.« In »atmosphärisch guten Verhandlungen« mit dem Jugendamt der Stadt Bielefeld habe man in schwieriger Situation nach Lösungen gesucht. Wie berichtet, hatte der Verband in den vergangenen drei Jahren schon 800000 Euro einsparen müssen. Pfarrer Schneider: »Wo immer es möglich ist, reduzieren wir Gruppen.«
So wird im Bartholomäus-Kindergarten »Arche Noah« in Brackwede eine von drei Kindergartengruppen geschlossen, in Sennestadt am Jadeweg machen die Hortgruppe und eine Kindergartengruppe (von vier) »dicht«, in Quelle steht die Schließung einer Kindergartengruppe (von drei) bevor, und in der Emmaus-Gemeinde Senne (Lutherkindergarten) bleiben alle vier Gruppen bestehen, eine Gruppe wird allerdings in eine große Altersmischung (Kinder von drei bis 14 Jahren) umgewandelt.
»Die Gruppen werden zwar größer, weil wir mehr als 61 Kinder neu aufnehmen müssen, doch diese Härtefälle werden wir auffangen«, sagt Berthold Schneider. Und Pfarrer Carsten Ledwa fügt hinzu: »Auch wenn wir Geschwisterkinder möglicherweise an andere Kindergärten überweisen müssen, bleibt dennoch kein Kind auf der Strecke.« Immerhin steckt die Kirche rund 20 Prozent ihres Steueraufkommens (494 000 Euro) in die Betreuung der Kinder.
Auch für das Kindergartenjahr 2007/2008 gibt es bereits einen Plan. Die Stadt stellt eine Million Euro für die Arbeit mit unter Dreijährigen zur Verfügung. Pfarrer Berthold Schneider: »Wir verhandeln derzeit noch, in welchem Umfang derartige Gruppen eingerichtet werden können.« Es handele sich dabei um Tagespflegegruppen für Kinder unter drei Jahren - neben den Tageseinrichtungen. Der Bedarf sei sehr groß. Im übrigen hänge viel vom Land und dessen Planungen ab. Auch wenn die Kirche kein Arbeitsplatzgarant sei, bestehe die Vereinbarung, Mitarbeiter, die von Arbeitslosigkeit bedroht seien, zu versetzen.

Artikel vom 25.08.2006