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Naturprodukt Honig: Lecker und gesund

Am 8. Oktober dreht sich alles um die Köstlichkeit

Bielefeld (sas). Honig aus der Region, von heimischen Imkern - das ist nicht nur ein leckeres, sondern auch ein gesundes Naturprodukt. Am Honigtag 2006, den der Landesverband der westfälisch-lippischen Imker im Oktober in Bielefeld veranstaltet, soll für die süße bis würzige Leckerei geworben werden. Zugleich, so der Landesverbandsvorsitzende Friedrich-Wilhelm Brinkmann, sollen die Hobbyimker verstärkt zur freiwilligen Kontrolle ihres Honigs bewegt werden, um zur Qualitätssicherung beizutragen.

5 800 Imker gehören dem westfälisch-lippischen Landesverband an, 140 Hobbyimker gibt es in Bielefeld. »Etwa 20 bis 40 Pfund Honig - abhängig vom Wetter und vom Standort - erhält ein Imker von jedem seiner Völker«, erzählt Brinkmann, der selbst zehn Bienenvölker hat. Damit, ergänzt Friedrich-Wilhelm Große-Wöhrmann, Kreisvorsitzender des Imkervereins Bielefeld und Herr über 15 Völker, liegt der Marktanteil der Hobbyimker bei 20 Prozent.
Wie gut ihr Produkt ist, lassen sie sich alljährlich schriftlich geben - nach der Honigbewertung. Die findet in diesem Jahr vom 8 bis 10. September statt. Dann werden in der Landwirtschaftskammer Münster mehr als 1000 Honige auf ihre Qualität geprüft. »Dazu gehören neben Geschmack und Geruch die Sauberkeit, der Enzym- und Wassergehalt und die Untersuchung auf etwaige Rückstände wie Pflanzenschutzmittel oder Mittel gegen die Varroa-Milbe«, führt Ute Strumann, als Obfrau beim Landesverband für die Honigprüfung zuständig, aus.
Die besten Honige des Landes werden beim Honigtag am 8. Oktober in der Ravensberger Spinnerei prämiert. Daneben aber gibt es in und um die Spinnerei ein Programm, das für jeden etwas bietet: Es werden Bienenkörbe geflochten, Kerzen aus Bienenwachs hergestellt und Nisthilfen für Wildbienen gebastelt. Und die Mutigen können lebende Bienen im Schaukasten beobachten und sogar streicheln. Schafe aus der Senne werden dabei sein und die »Rollende Waldschule« der Jäger. Es gibt Informationen über Ameisen und Stauden und natürlich einen Honigmarkt.
»Ein Schwerpunkt des Tages ist das Thema Gesundheit durch Propolis und Honig«, lockt Brinkmann. Denn der süße Brotaufstrich wirkt auch antibakteriell und bei Allergikern hyposensibilisierend. Darüber wird »Apitherapeutin« Rosie Bort um 12 und um 14 Uhr sprechen.
»Honigkauf ist Vertrauenssache«, wirbt Brinkmann. Und fordert jeden auf, den Aufstrich dort zu kaufen, wo man lebt - und allemal beim Imker. »Denn damit wird auch die Bestäubung der Kulturpflanzen sicher gestellt. 7000 Blüten fliegt eine Biene an ihrem zehnstündigen Arbeitstag an, ohne ihre Leistung gäbe es deutlich weniger Obst und Gemüse. »Der Imker in der Nachbarschaft ist gestorben, jetzt habe ich keine Äpfel mehr« - ein Satz, den Brinkmann und Imkerin Diana Schaper kennen. Sie wissen um die nicht so seltene Symbiose von Bauer und Imker.

Artikel vom 25.08.2006