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Nimmt seinen Abschied von der Justiz: Günter Siebrasse.

Günter Siebrasse nach 32
Jahren in den Ruhestand

Leiter der Wachtmeisterei wird pensioniert


Bielefeld/Herford (uko). Nach fast 32 Dienstjahren für die Justiz wird Günter Siebrasse als Leiter der Wachtmeisterei des Landgerichts Bielefeld Ende August in den Ruhestand gehen. Der 65-jährige Erste Justizhauptwachtmeister war am 1. Januar 1975 als Justizaushelfer in den Öffentlichen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen angetreten.
Günter Siebrasse stammt aus Herford, wo er auch die Schule besuchte. Anschließend begann er bei der Firma Ahlers eine Ausbildung als Wäschezuschneider, die er auch als Geselle abschloß. Nach seinem Grundwehrdienst bei der Bundeswehr war Siebrasse in seinem erlernten Handwerksberuf tätig, bis er Anfang des Jahres 1975 bei der Justiz eintrat. Voraussetzung für eine Anstellung war damals wie heute eine abgeschlossene Handwerksausbildung.
Als Justizaushelfer wurde Günter Siebrasse bis zum Ersten Justizhauptwachtmeister befördert, während er auch den Sitzungsdienst im Landgericht versah. In jener Zeit sei er besonders von Verfahren vor der Jugendkammer des Landgerichts tief beeindruckt worden. Im übrigen sei jedoch das Ausmaß der Gewalt, über das verhandelt werde und das auch nicht selten im Gerichtssaal seinen Ausdruck finde, heute wesentlich höher. Im Jahr 1988 wurde Günter Siebrasse zum Stellvertreter des damaligen Leiters der Wachtmeisterei, Günter Schlottmann, befördert. Nach dessen vorzeitiger Versetzung in der Ruhestand aus gesundheitlichen Gründen übernahm Siebrasse im April 1999 die kommissarische Leitung der Wachtmeisterei, ein Jahr später wurde ihm die Leitung endgültig übertragen.
Seinen Dienst bei der Justiz hat Günter Siebrasse stets gern getan, weil es ihm »ein wichtiges Gefühl der Sicherheit« gegeben hat. In den 32 Jahren seiner Tätigkeit habe er sich »nie Sorgen um meinen Arbeitsplatz machen müssen«. Das sei ein Aspekt, der leider häufig in Vergessenheit gerate. Günter Siebrasse, der verheiratet ist und einen erwachsenen Sohn hat, ist als erklärter Fußballfan unbedingter Anhänger des Hamburger SV, dessen Heimspiele er auch zeitweise besucht. Nach seiner Pensionierung wird er seine Freizeit vornehmlich dem eigenen Garten in Herford widmen.
Zum Abschied, den Günter Siebrasse am Freitag im Landgericht Bieleld im Kreis seiner Kollegen feiern wird, hofft er, daß sein bisheriger Stellvertreter als Wachtmeistereileiter, Dieter Berkenkamp, auch sein Nachfolger wird.

Artikel vom 29.08.2006