Ausstellung »ENTRY2006« startet heute auf dem Essener Weltkulturerbe Zeche Zollverein
Essen (dpa). Mit der Designausstellung »ENTRY2006« wird heute auf dem Essener Weltkulturerbe Zeche Zollverein nach dreijährigem Umbau das Besucherzentrum Kohlenwäsche eröffnet. 100 Tage lang - bis zum 3. Dezember - sind etwa 300 innovative Produkte und Objekte aus 20 Ländern zu sehen, wie die Ausstellungsgesellschaft Zollverein gestern berichtete. Auf dem Gelände des ehemaligen Industriekomplexes seien bereits 60 Designfirmen mit etwa 1000 Arbeitsplätzen angesiedelt. Essen wird im Jahr 2010 für das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt Europas. In die Ausstellung führt die angeblich höchste freistehende Rolltreppe Deutschlands: Sie ist 58 Meter lang und fährt die Besucher binnen zwei Minuten zum 24 Meter höher gelegenen Eingang der umgebauten Kohlenwäsche. Fünf Kuratoren - aus New York, Düsseldorf, Berlin und Weil am Rhein - versuchen in der ambitionierten Schau, die Zukunft aller gestaltenden Disziplinen von der Stadtentwicklung über Produktdesign bis zur Mode bereits heute zu präsentieren. Der nach Plänen des Star-Architekten Rem Kohlhaas neu gestaltete Ex-Kohlebunker gibt selbst die erste Antwort auf die Frage der Ausstellung: Wie wollen wir morgen leben? »Vom Dach aus ist gut zu sehen, wie sich das Grün der Natur die alte Industriebrachen zurückerobert, das ist schon ein Stück Leben von morgen«, sagte der Ausstellungsgeschäftsführer Gerhard Seltmann. Die Natur spielt eine große Rolle in der Ausstellung. So bei dem raumhohen Architekturmodell »Genetic Pavilion«, das auf Basis mikroskopischer Zellstrukturen maximale Tragfähigkeit bei minimalem Aufwand erprobt. »Rucksackhäuser« und Baumhaus-artige Gebilde sollen unter dem Motto »Leben in der Nische« ungenutzte Ecken in Städten bewohnbar und erlebbar machen. Puppen präsentieren in der untersten Etage High-Tech-Textilien vom Jäckchen bis zum Seuchen-Schutzanzug; aktuelles Stuhl-Design lässt die künftige Wohn- und Bürowelt erahnen.
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