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Mehr Gruppenspiele im Tennis

Regeländerungen vor US Open beschlossen - Agassi verabschiedet sich

New York (dpa). Dem Herren-Profi-Tennis stehen ab dem kommenden Jahr einschneidende Änderungen bevor.

Die Profivereinigung ATP beschloss vor dem Beginn der US Open in New York, von 2007 an mehr Turniere mit Gruppenspielen auszutragen. Bisher gibt es nur beim abschließenden Masters-Cup der acht Saisonbesten und beim World Team Cup in Düsseldorf eine Vorrunde. Zuschauer und Fernsehen sollen auf die Stars nicht schon nach einer Niederlage verzichten müssen. Auch die Gerry Weber Open in Halle hatten an einem solchen Modus Interesse geäußert. Zudem wird es kaum noch Turniere mit Spielen über maximal fünf Sätze geben. Dies soll weitgehend den vier Grand Slams vorbehalten bleiben.
Doch für die 14 deutsche Tennis-Profis (9 Männer/5 Frauen), die sich heute in das das Abenteuer US Ope, bleibt in New York noch alles beim Alten. Zwei der Größten werden indes Abschied nehmen: Andre Agassi (36) will 20 Jahre nach seinem Debüt in Flushing Meadows dort ebenso abtreten wie Martina Navratilova, die im Oktober 50 wird.
Bei den Herren konzentriert sich zwar wieder alles auf das Duell zwischen Titelverteidiger Roger Federer und Rafael Nadal, doch Haas hat mit seinem Turniersieg in Los Angeles gezeigt, dass auf Hartplätzen in seiner Wahlheimat USA immer mit ihm zu rechnen ist. Sieben Monate nach seinem Halbfinal-Einzug bei den Australian Open bleibt Nicolas Kiefer dagegen weiter nur die Zuschauerrolle. Der immer noch am Handgelenk verletzte Niedersachse weilte extra zu einem Sponsorentermin gestern in New York und wollte sich zudem nicht das für heute Abend geplante erste Match von Agassi gegen den in Borgholzhausen lebenden Rumänen Andrei Pavel entgehen lassen.
Der zweimalige Sieger tritt nach neuerlichen Rückenproblemen mit nur wenig Matchpraxis zu seinen 21. US Open an. »Ich habe noch nie meine letzten Open gespielt, das ist aufregend. Aber ich will es nicht dramatisieren. Ich weiß nicht, was mich erwartet«, sagte Agassi, der als einer von fünf Spielern alle vier Grand-Slam-Turniere gewonnen hat und 1996 Olympiasieger wurde.
Die damals ebenfalls mit Gold dekorierte Lindsay Davenport erlitt bei ihrem Comeback in New Haven einen Rückschlag. Die 30-jährige Vorjahressiegerin gab am Samstag im Finale beim Stand von 0:6, 0:1 gegen die Belgierin Justine Henin-Hardenne auf.

Artikel vom 28.08.2006