Weltrekord-Hoffnungen zerplatzt - DLV-Team in Paris auf Platz zwei
Brüssel/Paris (dpa). Es ist dumm gelaufen beim Golden-League-Meeting in Brüssel. Asafa Powell verschlief den Start, Saif Saaeed Shaheen sagte der »Hase« ab, Jelena Isinbajewa fehlte das Gespür für die Höhe, Kenenisa Bekele und Tirunesh Dibaba waren ausgepowert: Gleich fünf Weltrekord-Hoffnungen sind beim drei Millionen Euro teuren 30. Jubiläum des »Memorial van Damme« geplatzt. »Ich hatte die Reaktionszeit eines 800-Meter-Läufers«, schimpfte Jamaikas Powell nach seinem Start im 100-Meter-Rennen. Dass der schnellste Mann der Welt am Ende in 9,99 Sekunden dennoch gewann, kommentierte er mit Sarkasmus: »Vielleicht waren es die schnellsten 90 Meter meines Lebens.« Mit dem fünften Sieg in der »Königsklasse« hat er jedoch den mit einer Million Dollar gefüllten Jackpot schon vor dem Finale am Freitag in Berlin geknackt und sich so einen Anteil von 500 000 Dollar gesichert. Dies gelang auch den US-400-m-Läufern Jeremy Wariner (44,29 Sekunden) und Sanya Richards (50,02) sowie Tirunesh Dibaba, die bei 3000 der 5000 Meter noch auf Weltrekordkurs lag, am Ende aber nur 14:30,63 Minuten schaffte. Auch ihrem äthiopischen Landsmann Kenenisa Bekele ging nach drei der fünf Kilometer die Luft aus. »Ich laufe seit Mai jede Woche und habe die Kraft verloren«, sagte der Weltrekordler, der in 12:48,09 Minuten Weltjahresbestzeit lief. Bei einem weiteren Sieg in Berlin können er und Weitspringer Irving Saladino (8,31 m) aus Panama, der auch seinen vierten Erfolg buchte, zumindest Jackpot-Anteile kassieren. Während in Brüssel nur vier Athleten der zweiten Garde des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) am Start waren, tummelten sich die Asse in Paris: Drei Siege erkämpfte der DLV beim Ländervergleich »Decanation«, bei dem er Rang zwei hinter den USA erreichte. Die deutschen Siege gelangen Tim Lobinger (Köln) im Stabhochsprung mit 5,65 m, Petra Lammert (Neubrandenburg/18,59 m) im Kugelstoßen und Betty Heidler (Frankfurt/73,97) m im Hammerwerfen.
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