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Bisher nur 7000 Euro Sponsorengelder

In der Wirtschaft gibt es wenig Interesse an Sennesee-Finanzierung


Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Die Hürden für die Sennesee-Planung werden immer höher gelegt. Oberbürgermeister Eberhard David (CDU) gab am Donnerstag im Hauptausschuss des Rates zu bedenken, dass die notwendige Änderung des Gebietsentwicklungsplanes (GEP) dazu führen könne, dass der Untersee, für den es bereits Planungsrecht gebe, aus dem GEP gestrichen werden müsse: »Am Ende kann dann gar kein See gebaut werden.« Denn, auch das wurde deutlich, Sponsoren für den Sennesee gibt es kaum. David berichtete von den Bemühungen der städtischen Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft WEGE, Geldgeber in der Wirtschaft zu finden. »Elf potenzielle Sponsoren wurden angesprochen, zwei Unternehmen waren bereit zusammen 7000 Euro zu geben.« Das reicht bei weitem nicht für den See, dessen Herstellung allein eine zweistellige Millionensumme verschlingen würde. An Geld aus der Stadtkasse sei aber nicht zu denken. Die Bezirksregierung habe bei der Genehmigung des aktuellen städtischen Haushaltssicherungskonzeptes deutlich gemacht, dass solche Vorhaben nicht finanziert werden dürften.
Die Papenburger Firma Bunte hat bereits für drei Standorte Sandabgrabungen beantragt. Sie wären für den A-33-Weiterbau zunächst ausreichend. Über ihre Genehmigung soll möglichst bis zum Jahresende entschieden werden (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Grundsätzlich, berichtete David, sei das Unternehmen aber auch bereit, die Abgrabungen im Bereich des Autobahnkreuzes A 2/A 33, dort, wo der Sennesee entstehen soll, vorzunehmen. Die dortigen 13 Grundstückseigentümer, mit denen in der vergangenen Woche ein Informationsgespräch geführt worden sei, wären aber nur zum Teil bereit, ihre Flächen für den See zu verkaufen.
David appellierte an die Politik, schnell eine abschließende Entscheidung über die Seeplanung zu treffen, wenn die für Oktober angekündigte Wirtschaftlichkeitsstudie vorliege. Er erinnerte aber auch an das Beispiel Hamm, wo die Stadt bereits zwei Millionen Euro in die Planung des Lippesee gesteckt habe, diese dann aber per Bürgerentscheid von der Bevölkerung gestoppt worden sei.

Artikel vom 25.08.2006