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E.ON für
Atomkraft

Bernotat beim IHC

Bielefeld (WB/in). Dr. Wulf Bernotat, Vorstandschef des größten deutschen Energiekonzerns E.ON AG, hält Kernkraft schon aus Gründen des notwendigen Klimaschutzes für unverzichtbar. Er glaubt aber nicht, dass in den nächsten zehn bis 15 Jahren in Deutschland neue Atomkraftwerke gebaut werden.

Vor Mitgliedern des Industrie- und Handelsclubs OWL in Bielefeld kritisierte Bernotat gestern die SPD, die -ĂŠohne den Druck der Grünen - »offenbar ihren Frieden mit der Kohle gemacht hat«. Damit aber könne Deutschland die in Kyoto vereinbarten Klimaziele nicht erreichen. Der E.ON-Chef plädierte dafür, die alternativen Energiequellen auszubauen. Mehr als ein Anteil von etwa 20 Prozent am gesamten Energievolumen sei jedoch unrealistisch. Als weiteren Grund für die Forderung nach einem Ausbau der Kernkraft nannte er die Versorgungssicherheit mit Energie. 71 Prozent der konventionellen Erdöl- und 69 Prozent der Erdgas-Reserven würden in Regionen gefördert, die politisch instabil seien.
In der Diskussion um höhere Strom- und Gaspreise warf Bernotat der Politik Polemik und Populismus vor. Die Marktlage sei so, dass das Angebot der Nachfrage vor allem aus den neuen Wachstumsmärkten China, Indien und Russland immer weniger gerecht werde. Wo aber eine Ware knapp werde, stiegen die Preise. In dem Zusammenhang plädierte Bernotat für ein Festhalten der Gaspreisbildung an der Entwicklung des Heizölpreises. Wer sie aufgebe, verliere Sicherheit und müsse mit höheren Preisen rechnen.

Artikel vom 24.08.2006