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Seltener Einblick in
den Konstruktivismus

Ausstellung öffnet heute im Kunstmuseum

Beispiel für den russischen Konstruktivismus: »Bauern« von Kasimir Malewitsch.Foto: Reuters

Bonn (dpa). Einen seltenen Einblick in den osteuropäischen und vor allem russischen Konstruktivismus gibt das Kunstmuseum Bonn. Die Ausstellung »Von Kandinsky bis Tatlin - Konstruktivismus in Europa« ist von heute an bis zum 29. Oktober - parallel zur großen Guggenheim-Schau in der Bundeskunsthalle und im Kunstmuseum - zu sehen. Die Schau verdeutliche den zentralen Beitrag, den die damals radikale osteuropäische Avantgarde zur Kunst der Moderne geleistet habe, sagte Kunstmuseums-Direktor Dieter Ronte gestern.
Der Schwerpunkt mit 75 Werken aus einer einzigartigen deutschen Privatsammlung liegt auf den 20er Jahren. Gezeigt werden Gemälde, Skulpturen, Collagen, Aquarelle und Zeichnungen sowie daneben Originalmanifeste, Künstlerbücher und frühe Ausstellungskataloge. Unter anderem werden Werke von Kasimir Malewitsch, Waldimir Tatlin, Alexander Rodtschenko, El Lissitzky und Wassily Kandinsky präsentiert.
Von Russland seien die stärksten Impulse für die Entwicklung der ungegenständlichen Malerei ausgegangen, sagte Kurator Volker Adolphs. Russische Künstler hätten sich Anfang des Jahrhunderts in Paris informiert, auf Kubismus und Futurismus aufgebaut. Ihre Werke hätten dann wieder bis nach Westeuropa und Amerika ausgestrahlt, wobei Deutschland als eine Drehscheibe der Avantgardisten aus Ost und West fungiert habe.

Artikel vom 24.08.2006