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Namensgeber feiern
»Steinbecker Brücke«

1996 tauften sie das Bauwerk über der Ostumgehung

Von Volker Zeiger (Text und Foto)
Steinbeck (EA). Im kleinen, aber im würdigen Rahmen haben Bürger den zehnten Jahrestag der Einweihung der »Steinbecker Brücke« gefeiert.

Georg Gronkoswki hatte zusammen mit Günther Krallmann das Schild, das seit 1996 in der Mitte des Brückenbauwerkes auf der Hiddenhauser Straße angebracht ist, wegen des Jahrestages extra mit Girlanden ausstaffiert. Oben auf der Brüstung platzierten sie zusätzlich Fähnchen in schwarz-rot-gold sowie in gelb-blau. Letztere sind die Steinbecker Ortsfarben, in denen vor zehn Jahren auch das Schild gehalten war. Zuschauer gab es dieses Mal kaum. Nur zwei direkte Nachbarn der Brücke - Melissa (7) und Milena (8) sahen gespannt zu, als Krallmann und Gronkowski das Schild verzierten. Die Kinder kommen aus einem Haus, dessen Bewohner sich sehr darüber freuen, keinen Fahrzeugverkehr mehr direkt vor ihrer Haustür zu haben.
Vor zehn Jahren hatten mindestens 200 Anlieger die Freigabe der Hiddenhauser Straße und der Brücke, welche die Trasse der Ostumgehung als erste überspannte, mit einem Volksfest und einem Empfang im Sportlerheim gewürdigt. Auffälligster Akt war die Enthüllung des Schildes, auf dem der Schriftzug »Steinbecker Brücke« prangte. Kein anderer als der pensionierte Stahlbauer Georg Gronkowski hatte sich die Bezeichnung einfallen lassen und nicht locker gelassen, bis das Brückenbauwerk den Namen und das Schild von der Straßenverkehrsbehörde verliehen bekam. Nur die Farbgebung des Hinweises passte mit den Vorschriften nicht überein: Statt der gelben Schrift, die Urheber Gronkowski umgesetzt hatte, musste sie weiß und der Untergrund des Schildes blau sein. Die Schrift wurde auch etwas schlanker und glich sich mehr dem an, was amtlich erlaubt ist.
Ursprünglich war 1996 an der Hiddenhauser Straße überhaupt keine Feierlichkeit vorgesehen. Die neu hergestellte Hauptverkehrsader - ein Teil der Gesamtbaumaßnahme Ostumgehung - sollte still und leise dem Verkehr übergeben werden. Der damalige Chef des Landesstraßenbaumtes, Karl-Heinz Gerold, ließ sich angesichts des bürgerschaftlichen Engagements - übrigens gab es 1995 ein Brückenrichtfest - sogar zu einer Einweihungsfeier mit Vertretern aus Rat und Stadtverwaltung überreden. »In meiner 30-jährigen Dienstzeit habe ich so etwas nie erlebt«, staunte Gerold.

Artikel vom 24.08.2006