24.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Für jeden gibt es einen Platz

Ganztagsgrundschule: Gemeinde plant moderate Beiträge - 350 Eltern in OPG

Hiddenhausen (gb). Alle Grundschüler, die ab dem Schuljahr 2007/08 das Offene Ganztagsangebot in ihrer Grundschule nutzen wollen, bekommen einen Platz.

Das sicherte AWO-Kreisgeschäftsführer Günter Busse Dienstag auf einer Elternversammlung in der Gesamtschul-Aula zu. 350 Eltern hatten sich eingefunden, um Aktuelles über die Planungen zu erfahren.
Wichtig ist natürlich die Höhe der monatlichen Beiträge. Da konnte Bürgermeister Ulrich Rolfsmeyer vorläufig Gutes verkünden. Nach dem Vorschlag der Verwaltung, den die Politik noch bestätigen muss, sollen die Beiträge moderat ausfallen. Und für Geschwisterkinder muss nichts gezahlt werden. Die Beitragshöhen sind in sieben Einkommensgruppen gestaffelt. Wer über ein Einkommen bis 15 000 Euro verfügt, zahlt nichts. Wer über 70 000 Euro hat, muss 150 Euro monatlich bezahlen. Die Sätze liegen alle unter den alten Kindergartenbeiträgen.
Der Besuch der Schule von »8 bis 1« kostet genauso viel, bietet aber deutlich weniger Leistung. So gibt es dann kein Mittagessen und die Kinder müssen die Schule definitiv um 13 Uhr verlassen. Dafür dürfen sie wie alle anderen schon um 6.45 Uhr kommen.
Günter Busse machte deutlich, dass die AWO die aus den Schulkinderhäusern gewohnte personelle Qualität so nicht werde halten können. Dennoch werde die Qualität in der Großgemeinde höher sein als in den Nachbarkommunen. Die Qualität hängt auch davon ab, wieviele Kinder angemeldet werden. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Anmeldeschluss ist im März 2007. Bisher besuchen 35 Prozent aller Grundschüler die Horte. In der Verwaltung geht man davon aus, dass die Quote im Ganztagsbetrieb ähnlich hoch ist.
Der Ganztag ist freiwillig. Die Kinder werden täglich bis 16 Uhr betreut. Auch in den Schulferien soll das Angebot gelten. Dann sind 15 Euro pro Woche zu zahlen.
Die Grundschule soll sich zum Lern- und Lebensraum entwickeln. Die Ziele lauten hohe Qualität, gutes pädagogisches Konzept und eine optimale Raumplanung, formulierte Elternvertreterin Christine Lehmann.
Die Schüler essen mit ihren Betreuern gemeinsam zu Mittag, lernen dabei Tischmanieren und erledigen anschließend ihre Hausaufgaben. Danach dürfen sie spielen. Zeitlich begrenzt werden auch Lernkurse angeboten, sagte Katja Köhler, Leiterin des AWO-Schulkinderhauses in Sundern.
Elf Gruppen sind derzeit in den sechs Grundschulen geplant. Für den Um- und Ausbau der Gebäude stellt das Land je Gruppe 100 000 Euro, also zusammen 1,1 Millionen Euro, zur Verfügung. Damit will die Kommune auskommen. Die Raumfrage müsse jetzt vorrangig bearbeitet werden, sagte Erika Wemhöner, Leiterin der Grundschule Lippinghausen. Denn bis zur Eröffnung bleiben nur noch elf Monate.

Artikel vom 24.08.2006