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Angekommen bei Arminia

Ioannis Masmanidis ist »drin in der Mannschaft«

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Der Frust hat sich verflüchtigt, bei Arminia wird wieder gelacht. »Zwei Tage«, sagt Ioannis Masmanidis, »muss man sich mit so einer Niederlage wie gegen Stuttgart beschäftigen. Dann geht der Blick nach vorn.« Seine Konzentration gilt Bielefelds nächster Bundesligapartie in Mönchengladbach.
Die Formkurve zeigt nach oben: Ioannis Masmanidis. Foto: Stefan Hörttrich

Denn Masmanidis' Ziel ist klar: Er will auch im dritten Saisonspiel in Arminias Anfangself stehen. Doch die Konkurrenz wird härter. In Marcel Ndjeng ist ein Spieler für die Außenbahn inzwischen wieder richtig fit. Und Jörg Böhme hat nicht nur wegen seines fulminanten Tores gegen Stuttgart bewiesen, dass er zurecht Anwärter auf einen Platz in der Startformation ist. Und was sagt Masmanidis dazu? »Es ist schön, wenn alle um einen herum auch heiß sind, zu spielen. Das motiviert mich und ist gut für die Mannschaft. Aber wenn ich im Spiel und im Training meine Leistung bringe, mache ich mir keine Gedanken.«
Masmanidis' Gelassenheit dürfte auf seine ansteigende Form zurückzuführen sein. »Es ist immer komisch, die eigene Leistung zu beurteilen. Aber ich fühle mich angekommen in der Mannschaft, bin besser drin im Spiel.« Ein gutes halbes Jahr hat der Integrationsprozess gedauert. Im Winter war er vom Zweitligisten Karlsruher SC zur Arminia gekommen.
Sein dickes Plus im Kampf um den Stammplatz ist seine Flexibilität. Angriff, linke Seite, rechte Seite - gegen Stuttgart tauschte der 23-Jährige mit Jonas Kamper während des Spiels von links nach rechts. Ein Problem? »Nein, ich denke, das hat gut geklappt.«
Neun Mal hat er in der 2. Liga für den KSC getroffen. Wenn dem Offensivmann endlich auch sein erstes Tor für Arminia gelingt, dürfte der Knoten endgültig geplatzt sein. Gestern - Thomas von Heesen hatte das Training bereits für beendet erklärt - kickte der Deutsch-Grieche noch ein paar Bälle Richtung Tor. Seine Trefferquote: 100 Prozent. Zwar ohne Torwart, dafür aber ein Schuss strammer und schöner als der andere. Und das alles in Strümpfen. »Janni, Du solltest immer ohne Schuhe spielen«, flachste Abdelaziz Ahanfouf. Der Stürmer, der vom Stuttgarter Fernando Meira Sonntag einen Tritt auf die Achillessehne bekam, konnte gestern voll mittrainieren. »Anfangs tat's noch ein bisschen weh, aber nach zehn Minuten ging's«, biss der Marokkaner auf die Zähne. Tim Danneberg musste die Einheit abbrechen. Ihm war nach einem Zusammenprall schwindelig.

Artikel vom 24.08.2006