Bielefeld (WB/jm). Das große Ballyhoo ist kaum vorbei, da präsentiert sich Deutschland erneut als Gastgeber einer Fußball-WM: Sonntag um 16 Uhr wird in der Köln-Arena mit einer großen Party die 4. INAS-FID-WM der Menschen mit geistiger und Lernbehinderung eröffnet.
Die deutsche Nationalmannschaft trifft zum Auftakt am Montag in der Duisburger MSV-Arena auf Japan; mit Beteiligung aus OWL auf und neben dem Platz. Stürmer Stefan Pesch (24) vom TuS Volmerdingsen II etwa, der früher im Schülerdorf der Diakonischen Stiftung Wittekindshof in Bad Oeynhausen lebte, wirbelt im offensiven Mittelfeld. Sein Vorbild ist A-Nationalspieler Lukas Podolski, der als WM-Botschafter aktiv ist. »Er hat uns viele gute Tipps gegeben«, erzählt Pesch von einem gemeinsamen Training mit dem Bayern-Profi. Die Zwillinge Juan und Zippan Miro vom Bielefelder C-Ligisten TuS Union Vilsendorf III hoffen ebenfalls auf Einsatzzeiten. Torwarttrainer ist Peter Lewecke, Heilerzieher aus Lemgo, derweil der Löhner Dieter Spier, Sportkoordinator im Wittekindshof, als Betreuer fungiert. Seit gestern hat Fußballlehrer Willi Breuer, Ex-Nachwuchstrainer beim 1. FC Köln und »Podolski-Entdecker«, seinen Kader in Kaiserau versammelt. Nach Platz 7, 3 und 4 setzt Breuer jetzt auf die Begeisterung im eigenen Land und traut seinen Jungs das Finale zu. 16 Nationen nehmen teil, amtierender Weltmeister ist England. Deutschland bekommt es in der Gruppe A mit Russland, Japan und Nordirland zu tun. Die ostwestfälische Delegation darf sich über ein »Heimspiel« freuen, wenn es am 7. September (12.15 Uhr) in der Bielefelder SchücoArena gegen Russland geht. Weitere WM-Auftritte in der Region sind im Gütersloher Heidewald (1.9., Russland - Nordirland), am Waldschlösschen in Lippstadt (4.9., Deutschland - Nordirland) und in Stemwede (4.9., Russland - Japan). Alle Karten zu den WM-Partien - bis auf das Finale in der Bay-Arena in Leverkusen - sind kostenfrei und können im Internet bestellt werden. Der WDR überträgt alle Spiele mit deutscher Beteiligung live in seinem 3. Programm. Die Authenzität des Fußballs bei dieser »etwas anderen« WM soll auch die Kulisse begeistern. Die Zuschauer dürfen Zeuge »großer Gefühle und unverfälschter Begeisterung« sein, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Dieses weltweit größte Sportereignis der Menschen mit geistiger Behinderung soll nicht zuletzt Sympathie erzeugen und einen Anstoß zur Integration geben. www.inas-fid-wm2006.de
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