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Flick rückt an
die Seite von Löw

Ein Assistent für den Bundestrainer

Frankfurt/Main (dpa). Hans-Dieter Flick ist der neue Mann an der Seite von Bundestrainer Joachim Löw: Der ehemalige Bayern-Profi und Regionalliga-Coach wurde zum Co-Trainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ernannt.Ballfertiger Co-Trainer Hans-Dieter Flick.
Damit konnte Löw noch vor seinem Pflichtspiel-Debüt am 2. September in der EM-Qualifikation gegen Irland in Stuttgart diese wichtige personelle Entscheidung fällen. »Hans-Dieter Flick ist eine hervorragende Ergänzung unseres Trainerteams, ich freue mich auf die Zusammenarbeit«, erklärte Löw.
Der Chefcoach sorgte mit der Wahl von Flick ungewollt für ein Novum. Erstmals in der DFB-Geschichte können weder der Bundestrainer noch sein Assistent auf eigene Länderspieleinsätze zurückblicken. Löw stellte dennoch die Qualitäten seines ersten Helfers heraus: »Er vertritt, so wie es das Anforderungsprofil an den neuen Assistenten vorsah, eine offensive Fußball-Philosophie und hat in seiner bisherigen Trainer-Tätigkeit bereits neue Wege beschritten«, sagte der Chefcoach. Flick selbst zeigte sich froh über das in ihn gesetzte Vertrauen. »Das ist eine große Herausforderung für mich, auf die ich mich riesig freue«, sagte der 41-Jährige.
Im Gegensatz zu einigen anderen zuletzt gehandelten Kandidaten ist Flick zumindest kein Unbekannter. Seit Saisonbeginn war er als sportlicher Koordinator und Assistent von Giovanni Trapattoni und Lothar Matthäus beim österreichischen Spitzenclub Red Bull Salzburg aktiv. Von 2002 bis 2005 hatte Flick den Regionalligisten TSG Hoffenheim trainiert. Als Profi bestritt er 148 Bundesliga-Spiele, davon 104 von 1984 bis 1990 für den FC Bayern München und 44 von 1990 bis 1993 für den 1. FC Köln. Wie sein Chef Löw schaffte er allerdings nie den Sprung in die Nationalmannschaft.
Der frühere Mittelfeldspieler Flick begann seine Karriere beim BSC Mückenloch bei Heidelberg. Beim FC Bayern erlebte er seine beste Zeit und stand 1987 auch im Finale um den Landesmeisterpokal (1:2 gegen Porto). In Köln hatte er sich auch wegen Verletzungen nicht so durchsetzen können. Seinen Trainerschein erwarb Flick 2003. Gemeinsam mit HSV-Chefcoach Thomas Doll wurde er Jahrgangsbester. Sein Ziel teilt er nun mit Löw: »Ich will dazu beitragen, dass wir Europameister werden.«
Morgen soll der neue Mann in der Frankfurter DFB-Zentrale vorgestellt werden. Bei dieser Gelegenheit will Löw auch seinen Kader für die Spiele gegen Irland und San Marino benennen.

Artikel vom 24.08.2006