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Hamburger Freude
Hart
am
Ball

Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Sie kommen nur in Topf vier und darum werden den Hamburgern heute Abend in Monaco ein paar dicke Fische in ihre Gruppe gelost, aber sie freuen sich darauf. In Spanien war Schwerstarbeit nötig, damit die deutsche Streitmacht in der Champions League auch künftig aus drei Klubs besteht. Der HSV darf wieder bei Europas Größten mitmachen, ohne deswegen gleich einer von ihnen zu sein.
Es war auch ein Spiel mit dem Feuer, das der Bundesligist im Duell mit Osasuna betrieb, genau beobachtet von den Heckenschützen, die sich schon in Stellung gebracht hatten. Wer vier Leistungsträger abgibt und in der Liga nur einen Holperstart zu Stande bringt, erntet Schimpf und Schande, wenn dann auch noch die Qualifikation für die Königsklasse misslingt. Im selbst ernannten Spiel des Jahres zog die Mannschaft aber gerade noch den Kopf aus der Kritiker-Schlinge. Von Drahtseilakt zu sprechen, ist in diesem HSV-Fall wohl nicht so ganz falsch.
Auch dem deutschen Vereinsfußball insgesamt tut es gut, die Hanseaten als Nummer drei neben dem FC Bayern und Werder Bremen in der Champions League zu wissen. Zu Feiern gab es in den vergangenen Jahren nicht so viel, die Europacups kickten immer andere aus. Deswegen müssen sogar die Münchner ihren »Abstieg« in Kauf nehmen. Bei der Auslosung sind sie nur noch zweite Wahl.

Artikel vom 24.08.2006