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Nahtstelle mit vielen Problemen

Dietmar Ossenberg hat sich auf die Reise ins Mittelmeer begeben

Dietmar Ossenberg trifft Assia El Ouadie, die Marokkos Gefängnisse überprüft.Foto: ZDF
ZDF, 23.00 Uhr: Das Mittelmeer ist die Schnittstelle zwischen dem reichen Europa und dem armen Afrika. Die Flüchtlingsdramen, die sich jüngst vor den spanischen und italienischen Küsten abgespielt haben, machen deutlich, dass die Probleme zunehmen werden. Die Nahtstelle zwischen Okzident und Orient, Christentum und Islam, Europa und Afrika, steht im Mittelpunkt von Dietmar Ossenbergs Film »Abenteuer Mittelmeer«. Der Leiter der ZDF-Hauptredaktion Außenpolitik und viele Jahre Korrespondent in Kairo, hat fünf Kernländer des Islam und des Christentums im westlichen Mittelmeer bereist. Er war unterwegs in Spanien, Marokko, Tunesien, Italien und Frankreich - auf der Suche nach den Bruchstellen und Brückenschlägen zwischen den Kulturen.
Ossenberg war in Granada im Herzen von Andalusien. Die Stadt ist geprägt von der 800 Jahre währenden Herrschaft der muslimischen Mauren. Gegenüber der Alhambra, ihrem einstigen Herrschaftssitz, steht seit kurzem eine neue Moschee. 500 Jahre nach Vertreibung der Mauren ist sie für viele Muslime ein Symbol für die Rückkehr des Islam in das alte europäische Heimatland.
Die endlosen Sandstrände Tunesiens stehen für billigen Urlaub, blaues Meer und orientalisches Flair. Tunesien sucht Anschluss an Europa, und der Tourismus ist sein wichtigster Motor. Doch hinter dem schönen Schein verbirgt sich ein Polizeistaat. Weiter führt die Reise nach Sizilien. Die Insel ist für viele afrikanische Flüchtlinge das Tor zum reichen Europa. In Palermo trifft Ossenberg den ehemaligen Bürgermeister und Mafiajäger Leoluca Orlando. Die Reise endet in Marseille.

Artikel vom 24.08.2006