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Meilenstein der Motorradsicherheit
Honda stellt als weltweit erster Hersteller einen Airbag für Kräder vor
Ein Airbag kann auch Motorradfahrern das Leben retten. Das Luftpolster könnte einer ersten Schätzung zufolge jeden fünften tödlichen Unfall verhindern, sagte der Leiter des ADAC- Technikzentrums in Landsberg, Wilfried Klanner. Nach den Crashtest-Ergebnissen mit dem weltweit ersten im Handel erhältlichen Motorrad-Airbag sagte er: »Das ist ein Meilenstein für die gesamte Motorradsicherheit.« Der Airbag ist zwischen Sitz und Lenkrad an der Stelle angebracht, wo üblicherweise der Tank ist.
Honda hat mit seinem Spitzenmodell »Goldwing« (ohne Airbag gut 25 000 Euro) als erster Hersteller weltweit ein Motorrad mit Airbag ausgerüstet. Dieser soll verhindern, dass der Fahrer bei einem Frontalzusammenstoß mit dem Kopf ungebremst an ein Hindernis prallt. In den USA gibt es den Airbag bereits seit Juli. In Europa soll das System von Herbst an zu haben sein.
Bei mehr als der Hälfte aller Motorradunfälle prallen die Biker gegen ein anderes Fahrzeug. Im Echtfall würde der Fahrer ohne Airbag mit hoher Wahrscheinlichkeit »absolut tödliche« Kopfverletzungen sowie zusätzlich wahrscheinlich einen Genickbruch erleiden. Bei dem Versuch mit dem Airbag lande der Fahrer mit dem Kopf in dem Luftpolster, das ihn beim Aufprall beispielsweise auf ein Auto schütze. »Der Vergleich zeigt, dass nur der Fahrer auf der Airbag-Maschine eine Überlebenschance gehabt hätte«, sagte der ADAC-Experte.
Die Schutzwirkung des Airbags bleibt laut ADAC auch erhalten, wenn der Aufprallwinkel von 90 Grad abweicht, das Motorrad also nicht genau senkrecht auf ein Hindernis fährt. Der Airbag schütze mindestens bei einem Dittel dieser Unfälle.

Artikel vom 02.09.2006