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SC Herford mit Torwartproblemen

Fußball-Bezirksliga: Thomas Johannfunke: »Das spiele ich noch mit 40 Jahren«

Von Harald Schwabe und
Klaus Pilz
Kreis Herford (HK). Frust-Saisonstart für alle drei Fußball-Bezirksliga-Teams aus der Werrestadt. Während der VfL Herford und der Türkische Verein Herford nach zwei Spieltagen noch keinen Punkt geholt haben, ist der Sport-Club mit einem Punkt auch nicht gerade berauschend gestartet.

Die Sorgen beim SC Herford sind nach dem letzten Sonntag nicht kleiner geworden, da Torwart Thiemo Krauß bei der 1:2-Pleite in Lockhausen in der Nachspielzeit nach einer vom Schiedsrichter ausgelegten Notbremse die rote Karte sah und nun wohl vier Spiele zu schauen muss. Zu allem Übel flog auch noch der Keeper der 2. Mannschaft bei der 1:3-Niederlage in Löhne-Obernbeck, Sven Schütte, nach einer Schiri-Beleidigung vom Platz. Am kommenden Sonntag, wenn es gegen VfL Mennighüffen und ab 13.15 Uhr gegen SV Enger-Westerenger II geht, steht Herford mit Stefan Tillmann, der seine Mandeloperation gerade überstanden hat, für zwei Spiele nur noch ein Torhüter zur Verfügung. Möglicherweise wird Tillmann in beiden Spielen eingesetzt. Nach der Herforder Niederlage auf dem Sepp in Lockhausen hatte Lockhausens Trainer Thomas Johannfunke, der früher selbst die Schuhe für den SCH geschnürt hat, nur ein müdes Lächeln für den Auftritt des einst so ruhmreichen SCH übrig: »Was die Herforder in der zweiten Halbzeit gespielt haben, das spiele ich heute noch mit 40 Jahren«. Herfords Trainer Stefan Braunschweig bemängelte das kopflose Anrennen seiner Schützlinge nach dem 0:2-Rückstand und ärgerte sich über das bisher eher mäßige Abschneiden, da man laut Braunschweig schon sechs Punkte auf dem Konto hätte haben könnten, wenn seine Spieler nicht so fahrlässig mit den bisherigen Torchancen umgegangen wären.
Es gibt starke Fußballspiele, wo man beiden Mannschaften drei Punkte geben möchte. Das Spiel zwischen SV Oetinghausen und dem VfL Mennighüffen (4:3) war so eins. Die Gäste vom Drosselhain führten mit 3:1 hatten bis zur 60. Minute eigentlich alles im Griff. Ein Eigentor von Isaak hauchte Gastgeber SV Oetinghausen dann wieder Leben ein. Während der SV 06 prächtig konterte und durch Ihrig und Heibrock traf, ließen die VfL-Akteure die Köpfe hängen und es schien so, als wäre der Akku plötzlich leer gewesen. »Wir haben in den letzten 30 Minuten nichts mehr vernünftig geregelt gekriegt«, ärgerte sich Mennighüffens Trainer Michael Klausmeier. Während nach den wirklich unterhaltsamen 90 Minuten kollektiver Frust in der VfL-Kabine herrschte, genoss der SV Oetinghausen seinen großen Auftritt mit dem fulminanten Schlussspurt in vollen Zügen.
»Wir müssen aus der Situation das Beste machen«, meint SpVg. Hiddenhausens Trainer Jürgen Müsse nach dem Unentschieden gegen den VfL Holsen. »Mit 13 Leuten plus Torhüter haben wir einen Minimalkader, bei dem sich keiner verletzen darf.« Es kommt dem SpVg.-Coach zugute, dass sein Team am Wochenende spielfrei ist, denn genau eine Verletzung ist gegen den Aufsteiger eingetreten. Tobias Niemeyer hat sich den Kopf aufgeschlagen und musste genäht werden. »Es war von beiden Seiten ein mäßiges Spiel«, resümiert Müsse. »In der ersten Hälfte hatte Holsen leichte Vorteile. Nach der Pause wussten wir uns kämpferisch und spielerisch zu steigern. Die Mannschaft hat bis in die Nachspielzeit nicht aufgegeben, so dass das Unentschieden in Ordnung geht.« Müsse weiß, dass seine wenigen Akteure kräftemäßig am Ende sind. »In der Vorplanung war nicht davon auszugehen, dass mir mit Priebe, Horstmann, Quermann und Langkamp gleich vier Spieler zu einem so frühen Zeitpunkt nicht mehr zur Verfügung stehen. Um nicht auch noch Verletzte im Training zu provozieren, habe ich es so teamschonend wie möglich angesetzt. Trotzdem ist es frustrierend, dass ich nur mit acht bis zehn Mann Training machen kann«.

Artikel vom 24.08.2006