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Initiative bereitet Musterklage vor

»Blockumfahrten bringen mehr Verkehr in angrenzende Viertel«


Bielefeld (bp). Am Donnerstag, 31. August 2006, endet die so genannte Rechtsbehelfsfrist für eine mögliche Anfechtung des Planfeststellungsbeschlusses der Detmolder Straße. Die Straße soll von Sommer 2007 an zwischen Landgericht/Niederwall und Sieker ausgebaut werden.
Die Bürgerinitiative »Sichere Detmolder Straße« bereitet zurzeit Musterklagen für Anwohner der »Detmolder« und der Straßen vor, die von Blockumfahrten betroffen wären, vor. Ziel der Klagen, so Martin Schmelz von der Bürgerinitiative, sei »eine Änderung und Verbesserung der Planung«. Wie viele Anwohner stellvertretend klagen würden, so Schmelz, hänge noch von der Höhe der Unterstützerspenden ab.
Allerdings: Klagen haben, so die Bezirksregierung, keine aufschiebende Wirkung für den Baubeginn.
Die Bürgerinitiative will am Donnerstag, 24. August, 20 Uhr, im Gemeindehaus Paul Gerhardt, Detmolder Straße 107 über das informieren, was sie plant.
Die Bürgerinitiative wendet sich bei den Planungen vor allem gegen den Bau einer Mitteltrennung, die das Linksabbiegen nur an bestimmten Straßen zulassen würde; damit würden Autofahrer zu so genannten Blockumfahrten gezwungen, wollten sie ihr Ziel erreichen. Der Verkehr würde somit durch heute noch ruhige Anliegerstraßen geleitet. Die Bürgerinitiative nennt Beispiele: So würden an Stelle von jetzt 396 Autos pro Tag durch die Gabelsberger Straße 1635 Autos fahren, die Lippische Straße würden 2501 Auto passieren - heute seien es laut Zählung 609.
Laut Planfeststellungsbeschluss haben, so Martin Schmelz, insgesamt 126 Hausbesitzer Anspruch auf passiven Lärmschutz. Das würde bedeuten, dass nach dem Neubau der Detmolder Straße die Lärmgrenzwerte von 70 Dezibel tagsüber und 60 Dezibel nachts überschritten würden.
Durch die Planung für die Detmolder Straße, für die die Bezirksregierung in Detmold Anfang Juli »grünes Licht« gegeben hat (das WESTFALEN-BLATT berichtete), soll erreicht werden:
l die Leistungsfähigkeit der Straße zu erhalten
l den Verkehrsfluss zu verbessern
l die Unfallzahlen zu verringern
l die Verkehrssicherheit zu erhöhen
l Lärm- und Schadstoffimmissionen zu verringern
l die Qualität und Funktionsfähigkeit der Stadtbahn zu sichern bzw. zu steigern

Artikel vom 23.08.2006