Plaßschule für Maßnahmen zur Unfallvermeidung ausgezeichnet
Schildesche (hu). Wenn es um die Sicherheit der Kinder geht, ist die Plaßschule in Schildesche die beste Grundschule in der Stadt. Gestern wurde sie dafür vom Gemeindeunfallversicherungsverband (GUVV) Westfalen-Lippe ausgezeichnet.
Im vergangenen Jahr ereigneten sich an der Plaßschule 16 Unfälle bei 307 Schülern. Wichtiger als die niedrige Zahl sei jedoch, so Reinhard Bödeker vom GUVV, die zahlreichen Maßnahmen zur Unfallvorbeugung. Die meisten Schulunfälle passieren auf dem Schulhof - gefolgt vom Sportunterricht - und reichen von der umgeknickten Hand beim Turnen bis zum Verkehrsunfall auf dem Schulweg. An den 47 Bielefelder Grundschulen mit 12 710 Schülern wurden im vergangenen Jahr 1256 Unfälle gemeldet. Auf 1000 Schüler umgerechnet haben sich an der Plaßschule im vergangenen Jahr 51,7 Unfälle ereignet, die höchste Zahl in Bielefeld liegt bei 183,1. Die Auszeichnung hat der GUVV in Bielefeld zum ersten Mal verliehen, in Ostwestfalen-Lippe wurden sieben Schulen prämiert. »Hilfreich sind auch unser großzügiger Schulhof und die vielen Ausgänge des Gebäudes, so dass es in den Türen nicht zu Gerangel und damit zu Verletzungen kommt«, erläuterte Eva-Maria Schwarze, Leiterin der Plaßschule. Helfen würden auch einfachen Maßnahmen wie das Beispiel der Schuhregale an der Plaßschule beweist. Im Unterricht bleiben die Straßenschuhe im Regal auf den Flur, im Klassenzimmer tragen die Mädchen und Jungen Hausschuhe. »Wenn es also zur Pause rausgeht stürzen nicht alle sofort los, sondern wechseln erst einmal ihre Schuhe. Das bringt einen geordneteren Ablauf.« Gemeinsam mit der Elternschaft, der Verkehrswacht, der Polizei und weiteren Unterstützern gibt es an der Plaßschule regelmäßig Sport- und Schwimmunterricht, Pausenspiele und Klettergerüste, so dass die Motorik der Schüler trainiert wird. Denn oft können die Kinder aus mangelnder Bewegungsübung sich nicht abfangen oder abrollen, sollten sie einmal stürzen, so GUVV-Fachmann Bödeker. Weitere Maßnahmen an der Plaßschule sind unter anderem die Teilnahme an der Busschule, Verkehrstraining mit dem Schildescher Bezirksbeamten der Polizei Oliver Stüwe, die Fahrradschule für die vierte Klassen, Projekte zur Gewaltprävention und die Zusammenarbeit mit den Eltern. Und trotz der Umstellung auf die offene Ganztagsschule im vergangenen Schuljahr sind die Unfallzahlen seit drei Jahren rückläufig - im Gegensatz zum Trend in Westfalen-Lippe, so Bödeker. »Insgesamt ereignen sich immer mehr Unfälle mit Kindern in der Schule oder auf dem Schulweg.« Bedauert hat Schulleiterin Schwarze gestern ausdrücklich, dass die städtischen Verkehrssicherheitstage, an denen die Schule regelmäßig teilgenommen hat, in diesem Jahr aus finanziellen Gründen erstmals ausfallen.
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