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Innovationen und Leistungskultur

Roland-Berger-Chef Schwenker über die Notwendigkeit, zu wachsen

Dr. Schwenker zu Gast in seiner Heimat. Foto: Pierel

Bielefeld (WB/in). Schon seine Ausgangsthese hat alle verblüfft, die Unternehmensberatung hauptsächlich mit Stellenabbau verbinden: »Höhere Einnahmen«, sagte Dr. Burkhard Schwenker gestern in Bielefeld, »sind nur durch Umsatzwachstum zu erreichen.« Kosteneinspar-Potenziale seien dagegen bereits weitgehend ausgereizt.
Der Vorstandsvorsitzende der Beratergesellschaft Roland Berger sprach gestern auf Einladung der IHK in Bielefeld über die Rolle des Mittelstandes im internationalen Wachstumswettlauf. Dabei lenkte er das Augenmerk vor allem auf Innovationen und die Erschließung zusätzlicher Märkte. Auf der anderen, bislang von vielen bevorzugten Seite bestehe die Gefahr, dass man sich »zu Tode restrukturiert«. Der Wettlauf mit russischen oder chinesischen Unternehmen um den niedrigsten Preis sei für einen deutschen Betrieb kaum zu gewinnen.
Obgleich Globalisierung für Wachstum unerlässlich ist, betonte der in der Nähe von Minden geborene Top-Berater, der an der Universität Bielefeld studiert hat, die Rolle des Heimatmarktes. Die jeweils 500 größten Unternehmen erzielten in den USA 77,2 Prozent, in Asien/Pazifik 74,3 Prozent und selbst in Deutschland noch 62,8 Prozent in ihrer Heimatregion. Wichtig sei die Etablierung einer Leistungskultur im Betrieb. Dabei seien Personen die wichtigsten Treiber. »Wachstum und Globalisierung sind«, sagte Schwenker, »weniger eine Frage der Fähigkeiten als der Bereitschaft.«

Artikel vom 23.08.2006