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Land Hessen
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60-Tonner

Hartmann enttäuscht

Paderborn/Berlin (WB/in). Der Paderborner Spediteur Andreas Hartmann ist sauer auf die hessische Landesregierung. Diese will sich nicht an einem Pilotversuch mit dem 60-Tonner-Lkw beteiligen.

Hartmann geht es dabei weniger um die 60 Tonnen als um die größere Länge der Lastzüge: Statt wie bisher 18 Meter dürfen sie 25,25 Meter messen. »Damit bieten sie Platz für zwei Vierzig-Fuß-Container«, erklärt der Unternehmer, der täglich des Nachts Stückgut von der Zentrale in Paderborn zu einem gemeinsam mit anderen Spediteuren betriebenen Umschlagplatz in der Nähe der hessischen Stadt Fulda transportiert und dort neue Ladung mitnimmt.
»Zwei 60-Tonner könnten drei alte Lastzüge ersetzen«, rechnet Hartmann vor. Das würde neben den Personalkosten vor allem Sprit sparen: »Jede Nacht brächte uns das pro Ersatz von drei alten durch zwei größere neue Lkw eine Ersparnis von 130 Litern.« Die Bundesregierung plant einen Pilotversuch. Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zeigen Hartmann zufolge Interesse, daran teilzunehmen. Nur Hessen als Standort des von Hartmann angesteuerten Zwischenlagers weigere sich.
Der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA) machte sich gestern ebenfalls stark für den 60-Tonner. Er sei notwendig, um das bis 2015 erwartete Güter-Transportwachstum von 2,5 Milliarden Tonnen überhaupt bewältigen zu können, erklärte der Vorsitzende des BGA-Verkehrsausschusses, Gerhard Riemann. »Nach den bisherigen Erfahrungen in Schweden und Finnland, wo diese Fahrzeuge seit 40 Jahren eingesetzt werden, und in den Niederlanden, wo seit zwei Jahren ein Test mit 125 Fahrzeugen stattfindet, sind keierlei negative Auswirkungen auf Verkehrssicherheit, Straßenverschleiß oder Brückenbelastung bekannt.«

Artikel vom 23.08.2006