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Düsterer als
das Original

Kinofilm »Miami Vice«


Kino-Remakes haben in Hollywood Konjunktur. Nach beispielsweise »Drei Engel für Charlie« und »Verliebt in eine Hexe« feiert nun die 1984 herausgekommene und damals weltweit erfolgreiche Krimi-Serie »Miami Vice« ihre Wiederauferstehung auf der großen Leinwand. Wie schon bei anderen TV-Adaptionen fürs Kino ist das Ergebnis auch in diesem Fall zwiespältig.
Die Fernsehserie um zwei meist undercover arbeitende Gesetzeshüter, die in Florida vor allem Drogengangster jagen, verdankte ihren Erfolg dem Witz der Storys, dem mit viel Sex Appeal aufgeladenen Charme der Hauptdarsteller und einer ganz auf äußerliche Reize setzenden Optik. Die Herrenmode jener Jahre wurde durch die Serie entscheidend geprägt.
Der jetzt vom damaligen ausführenden Produzenten Michael Mann inszenierte Spielfilm bietet jedoch nichts davon. Anhänger des TV-Welterfolgs, die auf Grund des Titels auf eine stilistische Fortsetzung hoffen, dürften das Kino enttäuscht verlassen.
Der Film schickt die Detektive James »Sonny« Crockett (Colin Farrell) und Ricardo Tubbs (Jamie Foxx) Richtung Kolumbien, um dort ein riesiges Drogenkartell auffliegen zu lassen. Das wird verdammt kompliziert, da sich Crockett in Isabella (Gong Li), die Frau des Drogenbarons verliebt. Eine Liebe, die dazu führt, dass die Grenzen von Gut und Böse mehr und mehr verwischen.
Können Gong Li und Jamie Foxx immerhin ansatzweise mit Charakterskizzen punkten, ist der überaus steif agierende Colin Farrell ganz auf die Rolle des Machos festgelegt.

Artikel vom 24.08.2006