Von Ulrich Hohenhoff (Text und Fotos) Brackwede (WB). Höhepunkt des traditionellen Brackweder Schweinemarktes, der morgen um 16 Uhr beginnt, ist ohne Zweifel der Montagmittag. Dann versammeln sich wieder Tausende am Musik-Shop, um der Ferkelverlosung beizuwohnen. Unter den fünf Schweinchen ist ein ganz besonderes, es hat sozusagen die »höheren Weihen«. Pfarrer Günter Faust, Seelsorger der katholischen Herz-Jesu-Gemeinde Brackwede, hat persönlich in die Tasche gegriffen und ein Ferkelchen gesponsert.
Mit seiner Aktion will der Pfarrer an die Ursprünge des 564 Jahre alten Volksfestes erinnern - das Kirchweih- und Patronatsfest - und dies auch öffentlich bekunden. »Der Schweinemarkt ist mehr als nur eine Ansammlung von Karussells und Buden. Auch wenn die Kirche dem fröhlichen Treiben durchaus positiv gegenübersteht, lohnt es sich doch, einen Moment inne zu halten und der Ursprünge zu gedenken.« In früheren Zeiten seien die Menschen erst zur Kirche gegangen, hätten nach dem Gottesdienst den Markt aufgesucht, um dort ihre Einkäufe zu tätigen und zu handeln. »Damals fand der Markt noch rund um die Kirche statt, hatte sicher eine ganz andere Bedeutung für die Menschen.« Erinnern möchte der Pfarrer zudem an den Heiligen Bartholomäus, ehedem Patron auch für Brackwede. »Er war einer der Apostel, die später bei lebendigem Leib gehäutet wurden«, weiß Faust zu berichten. Mit einem Gottesdienst an diesem Donnerstag, 24. August, um 18 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche will der Pfarrer an den Märtyrer erinnern. Der Schweinemarkt beginnt am morgigen Freitag um Punkt 16 Uhr und wird mit drei Böllerschüssen eröffnet. Anschließend haben Vertreter von Politik, Verwaltung und Schaustellern Gelegenheit, die Brackweder Kirmes mit kurzen Ansprachen zu eröffnen. Das Ganze wird abgerundet durch den öffentlichen Fassbier-Anstich im Biergarten oder im Zelt. Am Eröffnungsabend ist etwa ab 22 Uhr ein großes Höhenfeuerwerk der Bielefelder Firma »flash art« zu bewundern. Das Volksfest dauert bis Montag, 28. August. Höhepunkt ist an diesem Tag die Verlosung von fünf Schweinchen um 12 Uhr am »Musik-Shop«. Drei der Ferkel werden vom Verein »pro Brackwede« bezahlt, eines stammt von der Werbe- und Interessengemeinschaft (WIG) und eines eben von Pfarrer Günter Faust. »Die Leute sollen ihren Spaß haben und feiern«, meint der. »Zugleich aber auch an die ursprüngliche Bedeutung des Kirchweih- und Patronatsfestes erinnert werden.« Übrigens: Der Ferkelgewinn schließt eine sechswöchige Unterbringung und Futterversorgung bei einem Landwirt ein.
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