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BTG steht für »Bauen tut gut«

Neuer Kunstrasen am Brodhagen feierlich seiner Bestimmung übergeben


Bielefeld (WB/jm). Wofür könnte das Kürzel BTG noch stehen ? Klaus Weber, Vizepräsident des Stadtsportbundes, stellte bei seinen Begrüßungsworten anlässlich der offiziellen Eröffnung des neuen BTG-Kunstrasens mit einem anerkennenden Augenzwinkern fest: »Bauen tut gut«. Sein Appell in Richtung von Bürgermeister Horst Grube, der zuvor einräumte, dass sich die Stadt Bielefeld bei der Verwirklichung dieses Mammutprojektes am Brodhagen »nicht sonderlich spendabel« gezeigt habe: »Bielefeld hat 281 Sportvereine. Bitte halten Sie den Bürokratismus flach für jene, die bereit sind, etwas zu tun«.
Es mögen knapp 300 Gäste aus Politik, Verwaltung, Vereinen, Verbänden und Sportwissenschaft der Uni Bielefeld gewesen sein, die sich gestern zur bewegten und bewegenden Eröffnung am Brodhagen einfanden. Mit einem bunten Programm wurde die schmucke Sportanlage ihrer Bestimmung übergeben. Hannelore Potechius' Freylugia (Frei-Luft-Gymnastik) läutete den Tag der offenen Tür ein; es folgten Darbietungen mit Lacrosse, Leichtathletik, Turnen, Folkloristisches mit der Leineweber-Trachengruppe und Gymnastik. Zum Abschluss richtete die BTG die Zwischenrunde der Hockey-Westfalenmeisterschaft Knaben/Mädchen D aus.
Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgte Jürgen »Bulli« Grundmann. »Wir haben in den zurückliegenden zehn Jahren viel gestemmt, und Jürgen war mit seiner Gitarre immer dabei. Er hat uns Glück gebracht«, freute sich BTG-Chef Karl-Wilhelm Schulze, der warme Worte für all jene fand, die sich bei der Umsetzung des »Schmuckkästchens« verdient gemacht hatten.
Eine stattliche Anzahl der anwesenden Alt-Mitglieder war bereits vor 50 Jahren dabei, als die BTG-Kampfbahn im September 1956 vor 2000 Zuschauern eingeweiht worden war. Die offiziellen Grußworte zeugten von dem großen Respekt, den sich die Bielefelder TG mit ihrem Mut und ihrer Tatkraft allseits erworben hat.
Bürgermeister Horst Grube: »Diese Sportstätte erfüllt mehr als nur zeitgemäße Ansprüche. Das war eine große Tat mit erheblichen vereinsinternen Anstrengungen. Die Anlage ist rundherum gelungen«. Wolfgang Hillmann, Lehrreferenz des Deutschen Hockeybundes, kam nicht mit leeren Händen. Neben zwölf neuen Hockeybällen brachte er die Hoffnung mit, dass »in dieser Region der Hockeysport auf eine neue Qualität gehoben wird«. Gleichzeitig versicherte er, dass der Verband hier »gerne Maßnahmen im U 16- oder U 18-Bereich« durchführen werde.
Der erste deutsche Kunstrasen mit dauerhafter Lacrosse-Linierung ließ auch Denina Hospodsky (Berlin) strahlen. Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Lacrosse-Verbandes wünschte den Hawks viel Glück. »Beim Anblick dieses Platzes kann ich es kaum erwarten, hier selbst spielen zu dürfen. Diese Anlage ist möglicherweise einzigartig in Europa«.
Karl-Wilhelm Schulze verwies nochmal auf die »erheblichen Beitragserhöhungen der Mitglieder« und betonte, dass die Mittel aus der Sportpauschale der Landesregierung »gut angelegt« seien.
Dennoch musste die BTG den einen oder anderen Kompromiss eingehen. Die Rundbahn ist lediglich 373,79 Meter statt 400 Meter lang. Die fehlenden 26 Meter hätten zu einer Erhöhung des Investitionsvolumens um 60 000 Euro geführt. Schulze sieht die geglückte Umsetzung des ehrgeizigen Projekts nicht zuletzt als Zeichen für andere Vereine: »Es soll Mut machen, was mit Entschlusskraft alles möglich sind. Diese Sportplatzrunderneuerung stellt die ehrenamtliche Kompetenz unter Beweis - und entlastet die Kommunen«.

Artikel vom 21.08.2006