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Sportwagenfahrer
rast in Taxistand

Drei Verletzte - 50 000 Euro Schaden

Bielefeld (hz). Es war eine Rettung in letzter Minute: Die Helfer von der Feuerwehr haben am frühen Sonntagmorgen an der Detmolder Straße in Hillegossen einen 30-Jährigen aus einem Autowrack gezogen, unter dem sich bereits auslaufendes Benzin entzündet hatte.

Zuvor hatte der laut Polizei angetrunkene Bielefelder einen schweren Unfall verursacht, bei dem der 30-Jährige leicht und zwei weitere Menschen schwer verletzt worden waren. Der angerichtete Sachschaden - zwei Pkw haben nur noch Schrottwert - beträgt den Angaben der Ordnungshüter zufolge 50 000 Euro.
Gegen 4.15 Uhr war der Bielefelder mit seinem Mercedes SLK-Cabrio und 22-jährigem Beifahrer auf der Detmolder Straße stadtauswärts unterwegs. Wie Zeugen berichteten, sei der Sportwagen mit stark überhöhter Geschwindigkeit auf die linke Spur gesteuert worden. So habe, sagte Polizeisprecher Klaus Kuhmann, in Höhe der Ecke Detmolder Straße/Neue Reihe der Fahrer eines entgegenkommenden Pkw auf den Grünstreifen ausweichen müssen, um einen Zusammenstoß mit dem SLK zu verhindern.
In der folgenden leichten Rechtskurve verlor der 30-Jährige dann endgültig die Kontrolle über sein Cabrio. Der PS-starke Pkw kam nach rechts von der Straße ab, raste über den Gehweg und durchbrach einen Zaun. Anschließend ging es über eine Grünfläche hinweg zum Taxistand Alte Detmolder Straße - dort krachte der Sportwagen gegen den Wagen eines wartenden Taxifahrers (43). Dessen cremefarbener Mercedes wurde durch die Wucht des Aufpralls etwa 20 Meter nach vorne und der 43-Jährige vom Sitz der B-Klasse auf die Straße katapultiert, berichteten Polizei und Feuerwehr. Das gleiche Schicksal erlitt der 22-jährige Beifahrer aus dem SLK, der ebenfalls auf den Asphalt geschleudert worden war und wie der Taxifahrer schwer verletzt wurde.
Der Unfallfahrer konnte sich nicht mehr aus eigener Kraft aus dem Wrack seines Cabrios befreien - die mit 26 Mann von Berufs- und Freiwilliger Wehr Ubbedissen zur Detmolder Straße geeilten Retter holten den Mann aus dem Auto. Auslaufendes Benzin, das sich unter dem SLK entzündet hatte, wurde von den Brandbekämpfern mit flüssigem Stickstoff erstickt. Den Motor des Pkw konnten die Helfer übrigens nicht mehr mit dem Zündschlüssel ausstellen, sondern mussten die Benzinzufuhr kappen - das Armaturenbrett existierte im Cabrio nicht mehr.
Um die Versorgung der Verletzten kümmerten sich drei Notärzte, dann wurden die Opfer der nächtlichen Karambolage von drei Rettungswagenbesatzungen in Krankenhäuser gebracht. Während der Rettungs- und Bergungsarbeiten war die Detmolder Straße bis zum Morgen gesperrt, Kräfte des Technischen Hilfswerkes leuchteten die Unfallstelle aus.

Artikel vom 21.08.2006