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»Soziale Heimat bietet nur der Verein«

Feierstunde als Höhepunkt der sechs Festtage zum 100. Jubiläum von TuRa 06

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Das Festzelt auf dem Sportplatz »Am Wortkamp« war gut gefüllt, als der Posaunenchor des CVJM Stieghorst unter Leitung von Erhard Dietrich die Feierstunde zum 100 Geburtstag von TuRa 06 Bielefeld musikalisch einleitete. Zahlreiche Vertreter der Stadt und des Sportes, sowie die Nachbarschaftsvereine der TuRaner ließen es sich nicht nehmen, den Klub im Bielefelder Osten zum großen Jubiläum zu gratulieren.

Der Oberbürgermeister der Stadt Bielefeld war natürlich persönlich gekommen, um dem Klub in Stieghorst zu gratulieren. TuRa habe das sportliche Leben in Stieghorst geprägt und sei zu einer Sportadresse geworden, in dem sich die Bürger wohlfühlen. Auch habe es der Verein in den zehn Jahrzehnten verstanden, sich dem Wandel der Zeit anzupassen und den Anspruch der sporttreibenden Stieghorster Bürger gerecht zu werden. »Nur dank der engagierten Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer war dies möglich«, so der Oberbürgermeister David. Der Präsident des Stadtsportbundes, Ulrich Zimmer, nannte TuRa einen bürgernahen Verein heraus und wünschte ihm für die Zukunft viel Glück und Erfolg.
In seiner Festansprache stellte der Präsident des Westfälischen Turnerbundes Michael Buschmeyer heraus, dass Herz und Verstand der Mitglieder ins Vereinsleben einfließen müsse. Der Sport dürfe nicht zur Beliebigkeit werden, sondern müsse individuell und gemeinnützigen Charakter behalten. »Der Verein ist ein soziales Dienstunternehmen, der den Bürgern eine Lebenshilfe gibt«, meinte Buschmeyer. Besorgt war der WTB-Chef über die immer mehr kommerziellen Sportangebote, »die wie Wildwuchs aus den Boden wachsen.« Sie böten zwar Sport mit Verstand, doch ohne Herz. »Eine soziale Heimat findet man nur im Verein«, betonte Buschmeyer. Eine besondere Bitte richtete der Präsident an den anwesenden Bielefelder Oberbürgermeister David. »Bitte halten sie die Sporthallen kostenfrei. Dies ist das größte Geschenk, was sie uns machen könnten.«
Natürlich ist solch eine Feierstunde auch der entsprechende Rahmen, um verdienstvolle Vereinsmitglieder auszuzeichnen. So überreichte der Präsident des Westfälischen Turnerbundes Michael Buschmeyer die DTB-Plakette an drei engagierte Turnerinnen und Turner von TuRa: Helma Nepeckz (41 Jahre Übungsleiterin), Ursula Westerhaus (39 Jahre Übungsleiterin) und Hans Collischan (35 Jahre Übungsleiter).
Christa Griwodz, Vorsitzende des Minden-Ravensberger Turngau, ehrte ebenfalls ein TuRa-Turn-Trio mit dem Ehrenbrief und der goldenen Ehrennadel: Ilse Bierman (34 Jahre Übungsleiterin), Gerhard Strauch (35 Jahre Übungsleiter) und Reinhard Westerhaus (39 Jahre Übungsleiter).
Den TuRaner Handballer, Schiedsrichter und Kassenwart des Handballkreises, Thomas Boerschäper, ehrte Handballkreis-Vorsitzender Günther Wollmann für seine besonderen Verdienste mit der Nadel und Urkunde des Westdeutschen Handballverbandes. Die bronzene Nadel und die Ehrenurkunde des westfälischen Handball-Verbandes überreichte Wollmann für die engagierte Arbeit im Handballsport an die TuRaner: Elke Pollmeier, Christiane Morsch, Peter Strauch, Matthias Bocksch, Wolfgang Tollkühn, Burkhard Feige und Armin Hillensteiner.

Artikel vom 21.08.2006