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Gespensterlandschaft am Vulkan

Ausbruch des Tungurahua bringt 20 000 Ecuadorianer in Not


Buenos Aires/Quito (dpa). Eine Wüste aus Vulkanasche hat der Ausbruch des Vulkans Tungurahua in den Anden Ecuadors zurückgelassen. Etliche Dörfer wurden ausgelöscht, nur verkohlte Baumstümpfe ragten dort noch aus den grauen Geröllmassen. Für die etwa 20 000 Menschen, die mit dem Ausbruch Haus und Habe verloren haben, trafen gestern erste Hilfslieferungen aus dem Ausland ein.
Mindestens sechs Menschen waren nach neuen Angaben der Behörden bei der Eruption des 5020 Meter hohen Vulkans am Donnerstag ums Leben gekommen, etwa 60 weitere verletzt worden. Präsident Alfredo Palacio hatte das Ausland um Lebensmittel, Medikamente sowie Geld und Material für die Bewohner von mindestens zwölf zerstörten Dörfern gebeten. Es gebe keinen Strom und das Trinkwasser sei ungenießbar. Der Vulkan hat etwa 20 Millionen Kubikmeter Asche und Gestein in die Luft geschleudert.
Die überwiegend von der Landwirtschaft lebenden Menschen rund um den Tungurahua, 250 Kilometer südlich der Hauptstadt Quito gelegen, stünden vor dem Nichts. Mehr als 11 000 Hektar mit Mais, Kartoffeln, Gemüse und Getreide bepflanzte Äcker sowie alle Weideflächen seien von einer dicken Ascheschicht bedeckt.
Der letzte größere Ausbruch des Tungurahuas war 1999 registriert worden. Nach sieben Jahren relativer Ruhe war der Vulkan seit Juli wieder aktiv. Experten warnen vor der Gefahr weiterer Eruptionen.

Artikel vom 21.08.2006