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Bahn: mehr
Überwachung


Berlin (dpa). Nach den fehlgeschlagenen Terroranschlägen auf Regionalzüge nach Koblenz und Hamm will die Deutsche Bahn die Videoüberwachung der Bahnhöfe ausweiten. »Wir versprechen uns dadurch ein weiteres Plus an Sicherheit«, sagte ein Konzernsprecher gestern in Berlin. Man werde voraussichtlich mehr Bahnhöfe als bisher mit Kameras ausstatten, aber auch an den bereits überwachten Bahnhöfen die Zahl der Kameras erhöhen.
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte wiederholt eine Ausweitung der Videoüberwachung gefordert. Bei Datenschützern und der Opposition stößt er damit aber ebenso auf Skepsis wie beim SPD-Vorsitzenden Kurt Beck, der vor einer »Totalüberwachung« warnt. Auch der Bahn-Sprecher verwies darauf, dass die Videokameras nur ein Teil des Sicherheitskonzepts sein könnten. Von ebenso großer Wichtigkeit sei die Aufmerksamkeit des Bahn-Personals.
Einer Gepäckkontrolle nach dem Vorbild der Flughäfen lehnt der Konzern ab. Die Bahn sei ein Massen-Verkehrsmittel und transportiere in zehn Tagen so viele Reisende wie die Lufthansa im Jahr. »Wenn man für eine fünfminütige Bahnfahrt eineinhalb Stunden vorher am Bahnhof sein muss, kann sich jeder ausrechnen, was das für das System bedeutet.«

Artikel vom 21.08.2006