02.09.2006
|
zu zartem Schmelz
Aber die braune Matsche schmeckt immer noch nicht, selbst wenn danach Zucker (und eventuell ein Schuss Milch) dazugerührt werden. Winzig klein zermahlen werden diese Grundzutaten, damit später nichts die Zunge »kratzt«. Was über ein Förderband in einen riesigen Kessel läuft, sieht aus wie »Nesquik«, nur dass es sich nicht in Milch auflösen ließe. Und dass es immer noch bitter auf der Zunge ist.
Wann also wird es endlich lecker? In der »Conche«. So heißt eine riesige Maschine, in der die erst so staubige Kakaomasse viele, viele Stunden geknetet und gerührt wird. Dabei entschwinden langsam die lästigen Bitterstoffe und zurück bleibt eine flüssige Schoko-Soße, die in Förmchen gepresst werden kann - mal mit Nüssen, mal mit Orangenstückchen, ganz nach Rezept. Und Rezepte haben die Leute von Meybona viele.
Die werden natürlich nicht verraten. Ein offenes Geheimnis bei Schokoladen-Machern ist allerdings, dass es beim Verarbeiten ganz genau auf die Temperatur ankommt. »Nur dann schmilzt es später im Mund und nicht in der Hand«, weiß Meybona-Chef Axel Deppendorf (39).
Kalt wird der Schokoladen-Karawane auf dem Fließband erst, wenn sie als fertige Tafel einige Minuten durch einen meterlangen Kühlschrank transportiert wird. Jetzt noch Silberpapier und eine hübsche Verpackung darum - und euch kann warm ums Herz werden. Oder interessiert euch frische Schokolade etwa nicht die Bohne?
Artikel vom 02.09.2006