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Anfangs fehlte Mut
Dicht
am
DSC
Von Dirk Schuster

So merkwürdig es auch klingen mag: Der wahre Grund für Arminias Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart ist nicht in der zweiten, sondern in der ersten Halbzeit zu suchen. Denn hier haben es die Blauen verpasst, mutig nach vorn zu spielen. Haben es versäumt, die erwartungsfrohen Zuschauer mit Offensivaktionen zu begeistern.
Denn zeitweise war in der SchücoArena auf den Rängen richtig tote Hose. Was möglich ist, wenn das Publikum den Arminen den Rücken stärkt, wurde erst in der Endphase deutlich. Da pushten die Fans ihre Lieblinge nach vorn. Leidenschaftlich kämpfte der DSC für sich und seinen Anhang zwei Mal mit Erfolg um den Ausgleich - und wurde am Ende trotzdem nicht belohnt. Dabei wären die Fans doch schon mit einem 2:2 zufrieden nach Hause gegangen. Weil sie sich allerbestens unterhalten gefühlt hätten von der Leistung beider Teams in Halbzeit zwei. Weil sie stolz gewesen wären auf die Moral ihrer Mannschaft, die sich nach schweren Nackenschlägen kurz schüttelte und wieder aufstand. Der Gesamteindruck wäre positiv, die nicht zum Sieg genutzte doppelte Überzahl verziehen gewesen. Ein Punkt und gut. Doch denkste.
Als wäre Cacaus erstes Tor nicht Warnung genug gewesen, vernachlässigte Arminia die Defensive und ließ den Brasilianer noch ein zweites Mal gewähren: die traurige Antwort auf die allgemeine Schlusseuphorie auf dem Rasen und den Rängen.

Artikel vom 21.08.2006