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Nichts Neues von der Kanzlerin

Merkel macht's weiter so


Am besten nichts Neues. Angela Merkel hat sich gestern aus dem Urlaub zurückgemeldet. Dabei sagte sie zu allem und jedem etwas, ließ bis auf die Fußball-WM nichts aus und erneuerte dennoch alle Unklarheiten.
Die Kanzlerin hat aus den radikalen Festlegungen vor der Wahl ihre Lektion gelernt. Große Politik in großen Koalitionen besteht für sie aus kleinen Schritten - aber das wussten wir ja auch schon vor der Sommerpause. Jedenfalls wird die zweite Etappe keinen anderen Kurs nehmen als die erste, und das Rätselraten wird weitergehen, ob die jüngsten kleinen Erfolge am Arbeitsmarkt trotz oder wegen dieser Regierung möglich geworden sind.
Merkel spürt, dass Macht in der Union wie im Kabinett schnell kippen kann, dass »ihre« elf Ministerpräsidenten sie zwar nicht ablösen, aber gefährlich beschädigen können. So gesehen waren wenige kritische Worte an Jürgen Rüttgers schon das höchste der gezeigten Gefühle. Auch die sanfte Steinbrück-Schelte war kein Machtwort.
Genauso hat Helmut Kohl die ersten acht Jahre die Macht am Rhein bewahrt. Mit einem beherzten »Weiter so« dürfte auch diese Koalition 2009 die Verlängerung schaffen.Reinhard Brockmann

Artikel vom 22.08.2006