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»Vokal Fatal« preist
Gott aus vielen Kehlen

Größtes Gospel-Festival mit 3000 Sängern in Düsseldorf

Von Dietmar Kemper
Espelkamp (WB). Roger Bretthauer schwebt auf Wolke sieben. Der Kantor der evangelischen Martins-Gemeinde Espelkamp darf mit seinem Gospelchor »Vokal Fatal« beim größten Musikfestival Deutschlands in Düsseldorf auftreten.

Zum Internationalen Gospelkirchentag vom 1. bis 3. September werden mehr als 3000 Sänger, 99 Chöre und 30 000 Besucher erwartet. Wer in der Gospelszene Rang und Namen hat, trifft sich in der Innenstadt und am Rheinufer: Die Chöre, Komponisten und Workshop-Leiter kommen aus acht Ländern. »Um einen Auftritt mussten sich die Chöre mit Hörproben bewerben - die 99 ausgewählten gehören international zu den besten«, sagte Mitorganisatorin Miriam Schäfer dieser Zeitung.
»Vokal Fatal« aus Espelkamp wird am Samstag, 2. September, eine Stunde lang auf der Open-Air-Bühne Alter Hafen singen. Der Chor besteht seit fünf Jahren, 35 Frauen und Männer gehören ihm an. »Extra für Düsseldorf proben wir jetzt zweimal in der Woche«, berichtet Leiter Bretthauer.
Die Einladung zu der von der lippischen, westfälischen und rheinischen Landeskirche organisierten Großveranstaltung wertet er als Lohn der »intensiven musikalischen Arbeit in den letzten Jahren«. Gospel heißt übersetzt Evangelium und bezeichnet die Musik aus der Kirche der Schwarzen in Amerika. »Gospel ist von Jazz, Swing, Rock und Pop beeinflusste geistliche Musik, die groovt und viele Menschen sofort erreicht«, berichtet Bretthauer. Die Musik erfreut sich wachsender Beliebtheit, viele Chöre sind in Ostwestfalen neu entstanden. Acht gibt es mittlerweile allein im Kirchenkreis Lübbecke.
Die Mitglieder von Vokal Fatal werden in Düsseldorf viele Anregungen für ihre Arbeit bekommen. In 20 Workshops geben renommierte Musiker, Chorleiter und Komponisten wie die Amerikaner Kurt Carr und Bob Singleton oder der Schwede Joaquim Aremius ihr Wissen weiter. Die Palette der Themen reicht von der Chorleitung über den Einsatz bestimmter Instrumente wie dem Keybord bis zum Solo-Gesang.
Das Motto des größten deutschen Gospel-Festivals heißt »Komm und sing« und deshalb finden überall in der Landeshauptstadt Konzerte statt: auf Open-Air-Bühnen, in Kirchen und auf einem Schiff. Ein Jahr nachdem Papst Benedikt beim Weltjugendtag am Rheinufer in Köln bejubelt wurde, geht ein Gospelboot auf musikalische Reise.

Artikel vom 19.08.2006