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Nahost-Konflikt

Ein langer UN-Einsatz


Es ist verständlich, dass die Franzosen, die mit militärischen Einsätzen in Libanon schmerzliche Erfahrungen gemacht haben, sich mit der Entsendung eines großen Truppenkontingents in den Süden Libanons schwer tun. Man hat in Paris den Tod von 58 Fallschirmjägern nicht vergessen, die vor 23 Jahren bei einem Anschlag in Beirut ums Leben gekommen waren. Diese Soldaten waren ebenfalls bei einer Friedensmission im Einsatz.
Ob Präsident Jacques Chirac doch noch einer Führungsrolle der Franzosen bei der UN-Friedenstruppe zustimmen wird, hängt nicht zuletzt davon ab, wie die »rules of engagement« - die Einsatzregeln der Vereinten Nationen - für die schwierige Libanon-Mission konkret aussehen werden.
Die UN-Soldaten werden Israelis und die Hisbollah voneinander getrennt halten können. Eine Entwaffnung der Hisbollah ist Illusion. Die Kämpfer dieser Guerilla-Truppe werden längst in der libanesischen Zivilbevölkerung untergetaucht sein, wenn die UN-Truppe präsent sein wird. Und eines sollte man sich klar vor Augen halten: Dieser Friedenseinsatz wird lange dauern. Denn eine politische Lösung des Nahostkonflikts ist für die nahe Zukunft nicht zu erwarten. Friedhelm Peiter

Artikel vom 19.08.2006