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Ehrlichkeit und Menschlichkeit

Langjähriger Rektor der Frölenbergschule Johannes Kersting gestorben


Brackwede (ho). Er galt als ein Mann, den Ehrlichkeit und Menschlichkeit auszeichneten, der immer eine glückliche Hand hatte, in Konfliktsituationen zu vermitteln: Johannes Kersting, langjähriger Schulleiter der Frölenbergschule, ist tot. Er starb nach schwerer Krankheit am Donnerstag im Alter von 83 Jahren.
Johannes Kersting, 1923 in Bochum geboren, musste nach Abitur und kurzem Chemiestudium in den Krieg. Nach fast dreijähriger russischer Gefangenschaft nahm er 1948 sein Studium an der pädagogischen Hochschule Paderborn auf, legte 1950 das Staatsexamen ab und bekam gleich seine erste Anstellung als Lehrer an der Grundheider Schule in Senne. Bereits 1960 übernahm er die Leitung der Frölenbergschule. Er wurde 1987 pensioniert.
Der engagierte Pädagoge blieb stets seiner Berufsauffassung treu, Bildung und Erziehung der Kinder auf der Grundlage christlicher Wertvorstellungen zu vermitteln. Seine enge Zusammenarbeit mit der katholischen und der evangelischen Kirche, seine regelmäßigen ökumenischen Schulgottesdienste setzten ebenso Akzente wie sein Streben nach Integration der ausländischen Mädchen und Jungen. 27 Jahre lang prägte das Harmoniebedürfnis des Rektors das Verhältnis von Eltern, Lehrern und Schülern.
Johannes Kersting war allseits geschätzt und beliebt, hatte stets ein offenes Ohr auch für das Kollegium. Besonders seine Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, ist allen, die mit ihm zusammengearbeitet haben, in bester Erinnerung. Oberste Maxime seines Wirkens aber waren Bildung und Erziehung der Kinder, unabhängig vom sozialen Hintergrund. Vielen Kindern wurde Johannes Kersting zum väterlichen Freund, der ihnen mit Rat und Tat half, die Schulzeit als Chance zu begreifen.

Artikel vom 19.08.2006