19.08.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Von Ulrich Hohenhoff

Bielefelder
Südlicht

Ungeahnte Dimensionen


Kaum liegen die ersten Anträge eines Papenburger Bauunternehmers für die Sandabgrabungen in Zusammenhang mit dem Bau der A 33 vor, haben die Behörden die vorgeschriebenen Prüfungs- und Erörterungsverfahren in Gang gesetzt, da knirscht es schon mächtig im Sand. Als in den Bezirksvertretungen Brackwede und Sennestadt - Senne ist in der nächsten Woche dran - das Thema behandelt wurde, waren die Kommunalpolitiker einigermaßen sprachlos. Erst in den Sitzungen wurde ihnen die Dimension des geplanten Sandabbaues klar. Dass die gewaltigen Mengen nicht mit der Schubkarre transportiert werden können, versteht sich von selbst.
Aber die angekündigten 267 Lastwagen täglich über fast zwei Jahre in Quelle oder knapp 300 in Eckardtsheim - das sprengte dann doch das Vorstellungsvermögen. Ob der benötigte Sandbodenschatz nun trocken oder im Nassverfahren abgebaut wird, ist dabei ziemlich egal. Sorgen macht sich die Politik um den mit den Vorhaben verbundenen Lärm und die verkehrliche Infrastruktur, über die möglicherweise durch den Transport angerichteten Straßenschäden und die Folgenutzung der tiefen Abgrabungsflächen als Gewässer.
So sehr (fast) alle Seenflächen im Süden herbeisehnen - die fallen nun mal nicht vom Himmel. Die Bauarbeiten strapazieren die Geduld von Anliegern und Verkehrsteilnehmern und wahrscheinlich auch die Nerven der Politiker. Denn die Haftung für Folgeschäden, etwa im Bereich der B 68 in Quelle, ist längst nicht geklärt. Ganz zu schweigen von dem erwarteten täglichen Verkehrschaos, in Sennestadt am neuralgischen Punkt »Krackser Bahnhof« und in Quelle an der Kreuzung »Café Sport«.
Während in Eckardtsheim die Nutzung des möglichen Sees ohne Freizeiteffekte beschlossene Sache ist, wollen die Brackweder in Quelle eine Nutzung nur als Badesee für den Campingplatz zulassen. Öffentliche Zugänglichkeit würde vermutlich das »Aus« für das geplante Naturbad bedeuten.

Artikel vom 19.08.2006