Von Jörg Manthey Bielefeld (WB). Carsten Block suchte gar nicht erst nach Ausreden. »Das waren zwei Geschenke von mir«, kommentierte er verbittert die beiden Gegentore, die den Lüner SV mit 1:0 und 2:1 in Führung gehen ließen. Dass am Ende nach einer deutlichen Steigerung im zweiten Durchgang sowie Toren von Pierre Aboutou und Janis Theermann doch die Grün-Roten mit 3:2 jubeln durften, war für Trainer Sven Moning nach »schwierigem Spielverlauf« nicht zuletzt ein »Sieg der Moral und der Kondition«. Die Platzherren fanden zunächst gar nicht ins Spiel, wirkten behäbig und unentschlossen. Anders Lünen. In der ersten Minute beförderte Hanke aus fünf Metern das Leder an die Latte, den Abpraller setzte Heinze knapp vorbei. Es war wie so oft gestern Marc Smith, der das Bielefelder Team auf dem rechten Flügel antrieb. Doch Njoh (14., 16.) war im Abschluss nicht clever genug. Viele Angriffe verliefen mangels Präzision im Sande. Mit einem halbherzigen Abwurf leitete der in dieser in dieser Szene zu zögerlich wirkende Yorck Bergenthal den unglücklichen Rückstand ein. Carsten Block ließ das Leder laufen, Thorsten Heinze bedankte sich und schoss flach zum 1:0 ein (37.). Fehlte Hofbükers Solo noch das Happyend (42.), so machte es der quierlige Smith besser: Sein angeschnittener 30-m-Schuss drehte sich zum Ausgleich in den Torwinkel (44.). Der Jubel war noch nicht ganz verhallt, da nutzte wiederum Heinze Abstimmungsprobleme in der VfB Fichte-Hintermannschaft - 1:2 (45.). »Psychologisch nicht die schönsten Momente«, urteilte Moning später. Ein Remis wurde früh abgelehnt: In der Kabine schworen sie sich auf Sieg ein. Mit Pierre Aboutou (Bänderdehnung) und Mark Sawkill (Bänderriss) wechselte Moning den Erfolg ein. Die beiden Zentralstürmer belebten den Angriff deutlich. Durchpusten in Minute 49: Taner ließ Schaefer gewähren; aus kurzer Distanz vorbei. Im Anschluss an zwei Ecken fehlte Sebastian Block per Kopf (50.) und Reitemeier aus 16 Metern (53.) das nötige Glück. Mit einem wuchtigen Kopfball zum 2:2 krönte Pierre Aboutou Hofbükers Vorarbeit (61.). Sawkill besaß in der Folgezeit drei gute Möflichkeiten zum 3:2 (62., 63., 65.). Ein von Christopher Gliniars getretener Freistoß musste her, damit Janis Theermann seine Farben erlösen konnte - 3:2 (75.). Evcimen verpasste ein höheres Ergebnis (87.). »Lünen war für kein Tor gut. Wir haben gut gespielt; bis auf meine individuellen Fehler«, grämte sich Innenverteidiger Carsten Block. Gleichwohl waren sie hinterher von sich begeistert, wie eine gefährliche Angriffswelle nach der nächsten aufs Lünener Tor schwappte. Christopher Gliniars: »Es hat Spaß gemacht, sich das von hinten anzusehen«. Dass Mark Sawkill die ein oder andere Chance ausließ, focht ihn nicht an. »Die Tore habe ich mir für das nächste Spiel aufgespart.« Angreifer Marc Smith strahlte. »Wir wussten immer, was wir können, und hätten weitaus deutlicher gewinnen können. Diese zwei Siege geben Selbstbewusstsein«. Mit sechs Punkten nach zwei Spielen hat sich der VfB Fichte dort eingenistet, wo er am liebsten gar nicht mehr weg möchte: In der Verbandsligaspitze. Sven Moning resümierte ruhig: »Wir konnten den Druck minütlich erhöhen und standen am Ende einigermaßen kompekt. Jetzt zahlt es sich aus, dass wir in der Vorbereitung so hart gearbeitet haben«. Alles weitere werde sich einstellen . . . VfB Fichte: Bergenthal - Theermann, C. Block, Taner, Gliniars, Smith, Reitemeier, S. Block, Hofbüker, Evcimen, Njoh (46. Aboutou). Tore: 0:1 Heinze (37.), 1:1 Smith (44.), 1:2 Heinze (45.), 2:2 Abatou (61.), 3:2 Theermann (75) Schiedsrichter: Max Dering (Kreis Gütersloh) Zuschauer: 150 Eckenverhältnis: 7:2
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