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Turnier erfüllt WTV-Philosophie

Tennis: Bielefeld Open starten am Samstag mit dem Sign-In der Damen

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). »Dieses Turnier entspricht genau unserer Philosophie, unserer Struktur und unserer Zielsetzung«, haben für den Sportwart des Westfälischen Tennisverband (WTV), Sören Friemel, die am Samstag mit dem Sign-In der Damen-Einzel-Qualifikation beginnenden Internationalen Westfälischen Meisterschaften der Damen um den Herforder Pils-Cup einen hohen Stellenwert. Die siebten Bielefeld Open beim Gastgeber Bielefelder TTC warten mit einem Novum auf, steht mit Justine Ozga (THC im VfL Bochum/WTA 344) erstmals eine Westfälin auf der Topposition der Setzliste.

Diese Positionierung ist ein Indiz dafür, dass in der Damen-Konkurrenz die Jugend auf dem Vormarsch ist. So beträgt das Durchschnittsalter des Hauptfeldes genau 18,91 Jahre, machen die 17- und 18-jährigen Spielerinnen fast genau 50 Prozent des gesamten Tableaus aus. Natürlich ist auch die Qualifikation für das Damen-Hauptfeld ein Tummelbecken für junge aufstrebende Tennismädels. Mit Wild Cards, unter anderem für Dinah Pfizenmaier (FC Stukenbrock), wird natürlich auch den westfälischen Tennisspielerinnen die Chance gegeben, an solch einem Turnier teilzunehmen. »Es ist im Kräftemessen mit der internationalen Konkurrenz nicht nur eine glänzende Standortbestimmung für unsere westfälischen Spieler, sondern die Bielefeld Open können auch ein Sprungbrett für die angestrebte Profikarriere sein«, so WTV-Sportwart Sören Friemel.
Kristina Barrois hat in dieser Hinsicht Vorbildfunktion. Vor zwei Jahren kämpfte sich Barrois (SW Bous) durch die Qualifikation zum Turniersieg. Der erste bedeutende Erfolg machte den Weg frei, arbeitete sich Barrois in der Welt-Rangliste weiter nach oben. So weit, dass sie jetzt dem deutschen Fed Cup Team angehört und die Qualifikation bei den US Open mitspielen darf. Aus diesem Grunde kehrt verständlicherweise in diesem Jahr Barrois auch nicht an den Startpunkt ihrer internationalen Karriere zurück. Auch die Titelverteidigerin, die Tschechin Sandra Zahlavova, hat nicht gemeldet. Dafür aber die unterlegene Finalistin Franziska Etzel (Lintorfer TC/WTA 440).
Natürlich taucht der Name der frischgebackenen Westfälischen Meisterin (schlug im Finale Justine Ozga), Nicole Seitenbecher (RC Hamm), in der Meldeliste auf. Sie ist Stammgast in der Stadt am Teuto, war die 26-Jährige bislang bei allen sieben Bielefeld Open Turnieren dabei. Weitere deutsche Spielerinnen sind Andrea Sieveke (2/HTV Hannover/WTA 365), Carmen Klaschka (TC Augsburg), Julia Görges (RW Wahlstedt) und Imke Küsgen (Bocholter TC BW). Für den Lokalkolorit sorgt Ivana Belancic (BTTC), die eine Wild Card von den Turnierdirektoren Jan Miska und Marc Kuchenbecker erhielt. Vanessa Heute (TuS Elch Holzwickede) erhielt sie vom WTV. Vergeben hat auch der DTB seine »Freikarten« für das Hauptfeld: die 16-jährige Madlen Kadur (TC Apolda) und die 15-jährige Maxi Ehmer (TC Karlsruhe) brauchen nicht den mühevollen Weg durch die Quali gehen.
Apropos Quali, die beginnt am Samstag von 16 bis 18 Uhr mit dem Sign-In und am Sonntag folgt ab 11 Uhr der erste Aufschlag für den Kampf um die acht Hauptfeldplätze. »Vielleicht können wir erstmals das 48er Feld voll besetzen. Zahlreiche Spielerinnen aus Westfalen haben ihr Interesse bekundet«, hofft Turnierdirektor Miska. Seine Geheimfavoritin, die 26-jährige Lydia Steinbach (BW Dresden-Blasewitz), muss sich auch durch die Quali kämpfen. »Lydia ist zwar nicht in der Weltrangliste zu finden, doch mit der Position 14 in der Deutschen Rangliste ist sie am höchsten notiert«, glaubt Miska an die »Tennis-Oma«, die es nach eigenen Bekunden allen noch einmal zeigen möchte.
Der erstklassige und spannende Tennissport, der an den acht Turniertagen beim BTTC an der Voltmannstraße ohne Eintritt zu sehen sein wird, findet natürlich mit dem für den Besucher angenehmen und angemessenen Ambiente statt. Die BTTC-Anlage ist entsprechend geschmückt, sorgt Hauptsponsor Herforder Pils mit einem Bierwagen, vielen Schirmen (hoffentlich nur für die Sonne), Tischen und Bänken für Geselligkeit, die Klubgastronom Wilfried Heidbrink mit genussvollen Speisen, Kaffee und Kuchen noch schmackhafter macht. Zudem können die Besucher die neuesten Fahrzeuge des VW-Autohauses Steinböhmer und des Ford-Autohauses Erdmann & Domke in Augenschein nehmen. Ein weiterer geselliger Höhepunkt ist das Players Dinner am Donnerstagabend, 24. August, im Spielerhotel Mercure am Waldhof.
Auch die aktiven Damen werden wie zuvor den gewohnten Service in Anspruch nehmen können. Den Shuttle-Dienst von der Anlage zum Hotel sowie zum Bahnhof oder Flughafen, den Besaitungsservice und Sportartikelstand von Schlepper Sport sowie die Haarpflegemittel des neuen Titel-Sponsors des Herrenturniers (beginnt am Dienstag, 22. August, mit der Quali) Alpecin.
Schlepper Sport sorgt auch noch für eine sportliche Attraktion der neueren Art. Speedminton, eine Mischung aus Squash, Tennis und Badminton, ist die neue Dimension im Racketsport. Ein Spiel ohne Grenzen, man kann »speeden« bei jedem Wetter und überall, am Strand, im Park, auf Tenniscourts und sogar in der Nacht. Dann wird Speedminton zum Blackminton. Die Speedlights machen es möglich. Wer neugierig geworden ist, kann am Mittwoch, 23. August, zum Speedmintonracket greifen und es ausprobieren. Natürlich bis in die Nacht. Zudem gibt es am Finaltag, Sonntag, 27. August, zwischen den Endspielen eine Speedminton-Demonstration.
Fortgesetzt wird auch bei der siebten Open-Auflage eine sozial wichtige Tradition: die Präsentation einer gemeinnützigen Institution. In diesem Jahr die ortsansässige CF-Regionalgruppe Bielefeld-OWL des Mukoviszidose e.V. (CF (engl.) = Cystic Fibrosis = Mukoviszidose). Die im Rahmen des Turniers gesammelten Spenden und verkauften Lose unterstützen die im Aufbau befindliche Mukoviszidose-Ambulanz der Kinderklinik Gilead. Mit dem Erlös können dringend notwendige Therapiegeräte angeschafft werden.

Artikel vom 19.08.2006