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Hans-Joachim Burchardt wurde das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Die Nöte anderer gelindert


Die eigene Not hat ihn gelehrt, das Elend anderer zu sehen: Seit über 20 Jahren setzt sich Hans-Joachim Burchardt in Bielefeld in der Suchthilfe ein. Für seine Tätigkeit wurde ihm gestern im Naharyia-Raum des alten Rathauses von Bielefelds Oberbürgermeister Eberhard David das Bundesverdienstkreuz überreicht.
In seiner Rede würdigte David Einsatzbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein des Ordensempfängers: »Jede Gesellschaft kann sich glücklich schätzen, Menschen mit solchem Engagement in ihren Reihen zu wissen.« Hans Joachim Burchardt habe sich der Frage gestellt, wie er der Allgemeinheit helfen könne, und für sich die richtige Antwort gefunden, betonte das Stadtoberhaupt.
Hans-Joachim Burchardt war von 1983 bis 1998 Vorsitzender des Vereins »Lebensräume«, der betreutes Wohnen und sozialpsychiatrische Hilfe anbietet. Darüber hinaus stand er von 1987 bis 2003 der »Arbeitsgemeinschaft Suchtkrankenhilfe in Bielefeld« vor. Ehrenamtlich engagierte sich Hans-Joachim Burchardt zudem in der Alkoholiker-Selbsthilfegruppe des evangelischen Gemeindedienstes und bei der psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Bielefeld, war Mitinitiator des Vereins für freiwillige Suchthilfe, Mitglied im Psychatriebeirat und setzte sich im Verein »Schutzengel« für den Schutz von Kindern ein. Vertreter der Initiativen, in denen Burchardt aktiv gewesen war, nutzten gestern ebenfalls die Gelegenheit, ihm Dank und Anerkennung auszusprechen.
Eigene Erfahrung mit Alkoholsucht bewogen Hans-Joachim Burchardt zu seinem Engagement für Suchtkranke. »Das war auch eine Art Selbstschutzmaßnahme für mich«, sagt er. Seinen Einsatz für Suchtkranke will Burchardt auch künftig in seiner Freizeit fortführen. awi

Artikel vom 18.08.2006