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»Ulrich« auf
der Liste

Arzt unter Verdacht

Wiesbaden (dpa). Der spanische Dopingskandal hat jetzt auch endgültig Deutschland erreicht. Jan Ullrich gerät dabei immer stärker unter Druck.

Gestern wurden in Niedersachsen und Thüringen zeitgleich das Wohnhaus sowie der Arbeitsplatz eines deutschen Arztes von Kräften des Bundeskriminalamtes, der zuständigen Staatsanwaltschaft Göttingen und externen Sachverständigen durchsucht. Dabei wurden umfangreiche Beweismittel gefunden, deren Auswertung andauert. Die Staatsanwaltschaft in Göttingen leitete ein Ermittlungsverfahren gegen den beschuldigten Arzt wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz ein.
Zugleich wird Jan Ullrich in einem der »Süddeutschen Zeitung« vorliegenden Fax erstmals direkt mit dem im Mittelpunkt der Affäre stehenden spanischen Arzt Eufemiano Fuentes in Verbindung gebracht. Wie das Blatt berichtet, befindet sich der Name »Jan Ulrich« (mit nur einem »l« geschrieben) in einem mit »Eufuentes« unterzeichneten Schreiben auf einer Liste von Rad-Profis und Mitarbeitern. Ullrich hat stets bestritten, in die Doping-Affäre verstrickt zu sein und überhaupt Kontakt zu Fuentes gehabt zu haben. Ullrichs Anwalt Marcus Hotze sagte: »Wir empfinden das Ganze als Stück aus dem Tollhaus.« Manager Wolfgang Strohband schloss juristische Schritte gegen den Verlag nicht aus.

Artikel vom 18.08.2006