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Der Bremer Sturm bläst

Bayer kann Werders Abwehrschwäche nicht nutzen

Bremen (dpa). Dank der Abteilung Attacke hat Werder Bremen in der Bundesliga sofort in die Erfolgsspur gefunden.
Glänzend geführt vom neuen Regisseur Diego sorgten Miroslav Klose (26.) und Hugo Almeida (77.) mit ihren zweiten Saisontoren zum 2:1 gegen Bayer Leverkusen dafür, dass der Vizemeister zum dritten Mal in Folge mit zwei Siegen in die Saison gestartet ist. »Die Mannschaft hat wieder einen Rückstand weggesteckt. Das zeigt, welche Moral in ihr steckt«, lobte Trainer Thomas Schaaf seine Elf, die Schwächen in der Defensive aber erneut nicht verbergen konnte.
Dass die keine Folgen hatten, lag an Diego, der seinen prominenten Vorgänger Johan Micoud erneut vergessen ließ. »Mein Ziel ist es immer, der Mannschaft zu helfen. Das wird mir nicht immer so gelingen, aber ich versuche es«, sagte der Brasilianer nach seinem Heimdebüt. Diego legte beide Tore auf und war damit an fünf der sechs bisherigen Treffer beteiligt.
Das sei kein Zufall, befand Almeida. »Diego ist sehr wichtig für mich. Wir kennen uns schon von Porto her. Das zahlt sich aus«, erläuterte der Angreifer, der Ivan Klasnic den Rang abgelaufen hat. Der Kroate musste dem 22 Jahre alten Portugiesen diesmal bereits zur Pause weichen und in der Folge mitansehen, wie sein Konkurrent zum Matchwinner wurde.
Schaaf wäre froh, wenn seine Defensive auch nur annähernd so gut funktionieren würde. Der verletzte Neuzugang Per Mertesacker wurde ebenso vermisst wie Naldo. Der gesetzte Brasilianer, der wegen eines Muskelfaserrisses fehlte, musste bis zur letzten Minute zittern, ehe der Sieg unter Dach und Fach war. »Bayer war so stark wie erwartet. Wir mussten alles geben«, gestand auch Schaaf.
Für dieses Lob konnten sich die Gäste allerdings nichts kaufen. »Die kaltschnäuzigere Mannschaft hat gewonnen. Wir haben uns zwar viele Tormöglichkeiten herausgespielt, sie aber nicht genutzt«, haderte Paul Freier, der kurz vor Anpfiff für Bernd Schneider (Knöchelprobleme) in die Startelf gerückt war. Er brachte Bayer zwar mit einem Foulelfmeter (15.) in Führung. Mehr Zählbares sprang aber nicht heraus.

Artikel vom 21.08.2006