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Ehrenamtliche sind am Ball

Helfer bei Fußball-Weltmeisterschaft für Behinderte

Brackwede (ho). »Mehr als 12 000 Karten sind schon weg«, verkündete Friedhelm Kronsbein, Ehrenamtsbeauftragter der Lebenshilfe, bei einem Treffen ehrenamtlicher Helfer in den Räumen der »Werkhaus gGmbH« in Brackwede. Die Ehrenamtlichen aus Unternehmen, Vereinen und Schulen sowie Privatpersonen helfen mit am Tag des Vorrundenspiels Deutschland gegen Russland.
Das findet statt im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft für behinderte Menschen am 7. September in der Bielefelder Schüco-Arena.
Botschafterin für die Weltmeisterschaft des internationalen Weltverbandes INAS-FID (International Sports Federation for Persons with Intellectual Disability) ist Angelika Gemkow, Landesbehindertenbeauftragte. Die freute sich, »dass sich so viele engagierte Menschen gefunden haben, um mitzuhelfen«. Sie wünschte sich, »dass möglichst viele Menschen in die Stadien gehen und guten Fußball sehen«. Die Fußballer der 16 teilnehmenden internationalen Mannschaften aus aller Welt sollten auch bei dieser Weltmeisterschaft »zu Gast bei Freunden« sein. Die Hälfte der 48 Weltmeisterschaftsspiele wird in Nordrhein-Westfalen ausgetragen, darunter alle 24 Begegnungen der Hauptrunde.
Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer (mehr als 150 haben sich angeboten) werden am Spieltag Deutschland gegen Russland (Anpfiff 12.15 Uhr) alle Hände voll zu tun haben, denn bereits von 9 Uhr an wird das Spiel von einem großen Rahmenprogramm begleitet. Mehr als 7 000 Schüler von Bielefelder Schulen beteiligen sich aktiv daran. Allein 700 interessieren sich für das DLV-Laufabzeichen. Und auch Fußball wird es geben. Zur Eröffnung des Endspiels um die Stadtmeisterschaft der Bielefelder Grundschulen hat auch NRW-Schulministerin Barbara Sommer ihr Kommen zugesagt.
Eine besondere Herausforderung für die Ehrenamtlichen, die am Veranstaltungstag am orangefarbenen T-Shirt mit der Rückenaufschrift »Ich helfe« zu erkennen sind, wird das Street-Soccer-Turnier sein, zu dem sich 74 Teams mit etwa 350 Schülern angemeldet haben. Alle möglichen Spiele und Bewegungsangebote mit integrativem Charakter fehlen nicht. Schülerinnen und Schüler, ob mit oder ohne Behinderung, können in einem spielerischen Parcours über zwölf Stationen Körper- und Bewegungserfahrungen sammeln.
Eingebettet in die Fußball-Weltmeisterschaft der Menschen mit Behinderung ist eine »Gesellschaftskampagne«, die unter anderem Sympathie erzeugen und Integration fördern sowie bürgerschaftliches Engagement einbeziehen will. Burkhard Herden, Geschäftsführer der Lebenshilfe, freute sich über die Resonanz des Vorbereitungstreffens in Brackwede. »Das ist ein Stück gelebtes bürgerschaftliches Engagement, das über das sportliche Ereignis hinaus impulsgebend für weitere Tätigkeiten im Ehrenamt sein kann.«

Artikel vom 18.08.2006